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Analysis

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4. ERSTE ANWENDUNGEN IN DER ZAHLENTHEORIE 1421<br />

Satz 4.2.7 (Fortsetzbarkeit von L-Reihen). Alle L-Reihen L(z, χ) lassen<br />

sich meromorph auf die Halbebene Re z > 0 fortsetzen. Ist χ nicht der<br />

konstante Charakter, so ist diese Fortsetzung holomorph und hat keine Nullstelle<br />

bei z = 1. Ist χ der konstante Charakter, so hat diese Fortsetzung einen<br />

einfachen Pol bei Eins, der dann aber auch ihr einziger Pol ist.<br />

Beweis. Im Fall des konstanten Charakters zeigt die Produktentwicklung,<br />

daß unsere L-Reihe aus der Riemann’schen ζ-Funktion entsteht durch das<br />

Wegteilen der Euler-Faktoren zu allen Primteilern von m. In diesem Fall<br />

folgt damit unsere Behauptung aus der entsprechenden Aussage für die Riemann’sche<br />

ζ-Funktion 4.1.7. Den Beweis im Fall allgemeiner L-Reihen verschieben<br />

wir auf das Ende des anschließenden Abschnitts 4.3.<br />

Ergänzung 4.2.8. Unsere Dirichlet-Reihen lassen sich meromorph auf ganz C<br />

fortsetzen und erfüllen bemerkenswerte Funktionalgleichungen. Das soll hier<br />

nicht weiter ausgeführt werden.<br />

Definition 4.2.9. Gegeben eine Gruppe G notieren wir X(G) := Grp(G, C × )<br />

die Menge aller Gruppenhomomorphismen von G nach C × . Sie heißen die<br />

Charaktere oder genauer die multiplikativen Charaktere unserer Gruppe<br />

G. Die Charaktere bilden eine Untergruppe von Ens(G, C × ) und jeder<br />

Gruppenhomomorphismus G → H liefert durch Vorschalten einen Gruppenhomomorphismus<br />

X(H) → X(G).<br />

Lemma 4.2.10. Für jede endliche abelsche Gruppe G und jeden Charakter<br />

χ ∈ X(G) gilt<br />

<br />

<br />

|G|<br />

χ(g) =<br />

0<br />

χ ist konstant;<br />

sonst.<br />

g∈G<br />

Beweis. Im Fall des konstanten Charakters ist das eh klar. In jedem Fall gilt<br />

für jedes Element g1 ∈ G natürlich<br />

<br />

χ(g) = <br />

χ(g1g) = χ(g1) <br />

χ(g)<br />

g∈G<br />

g∈G<br />

Ist nun der Charakter χ nicht konstant, so gibt es ein g1 ∈ G mit χ(g1) = 1<br />

und das Lemma folgt auch in diesem Fall.<br />

Übung 4.2.11. Das Auswerten an der Restklasse der Eins definiert einen Isomorphismus<br />

zwischen der Charaktergruppe der zyklischen Gruppe Z/dZ und<br />

der Gruppe der d-ten Einheitswurzeln X(Z/dZ) ∼ → µd, χ ↦→ χ(¯1).<br />

Proposition 4.2.12. Gegeben endliche abelsche Gruppen H ⊂ G läßt sich<br />

jeder Charakter von H zu einem Charakter von G fortsetzen.<br />

g∈G

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