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524 KAPITEL IV. FUNKTIONEN MEHRERER VERÄNDERLICHEN<br />

Beweis. Die Ungleichung µ ∗ (A) ≤ µ(A) ist offensichtlich. Wir müssen also<br />

nur noch µ(A) ≤ µ ∗ (A) zeigen. Dazu reicht es, wenn wir zeigen µ(A) ≤<br />

µ ∗ (A) + ε ∀ε > 0. Für jedes ε > 0 finden wir aber eine Folge An in A mit<br />

A ⊂ An und ∞ n=0 µ(An) ≤ µ ∗ (A) + ε, und indem wir An verkleinern zu<br />

An\(An−1∪. . .∪A0) dürfen wir hier sogar die Fogenglieder paarweise disjunkt<br />

annehmen. Wegen A = (A ∩ An) erhalten wir dann wie gewünscht<br />

µ(A) = µ(A ∩ An) ≤ µ(An) ≤ µ ∗ (A) + ε<br />

6.2.24. Gegeben A ⊂ X verwenden wir im folgenden für sein Komplement<br />

die Abkürzung X\A = A c<br />

Definition 6.2.25. Sei X eine Menge und µ ∗ ein äußeres Maß auf P(X).<br />

Eine Teilmenge A ⊂ X heißt µ ∗ -meßbar oder auch ein Zerleger genau<br />

dann, wenn für jede Teilmenge Y ⊂ X gilt<br />

µ ∗ (Y ) = µ ∗ (Y ∩ A) + µ ∗ (Y ∩ A c )<br />

Lemma 6.2.26 (Zerleger-Lemma). Ist X eine Menge und µ ∗ ein äußeres<br />

Maß auf der Potenzmenge P(X) von X, so ist das System M ⊂ P(X) der<br />

µ ∗ -meßbaren Mengen eine σ-Algebra und µ ∗ ist ein Maß auf M.<br />

Beweis. Zunächst einmal zeigen wir, daß M eine Mengenalgebra ist. Sicher<br />

gilt ∅ ∈ M, und aus A ∈ M folgt A c ∈ M. Wir müssen nur noch zeigen,<br />

daß aus A, B ∈ M folgt A ∩ B ∈ M. Sei dazu Y ⊂ X beliebig. Es gilt, für<br />

µ ∗ -meßbare A und B zu zeigen<br />

µ ∗ (Y ) = µ ∗ (Y ∩ A ∩ B) + µ ∗ (Y ∩ (A ∩ B) c )<br />

Da A und B schon µ ∗ -meßbar sind, finden wir aber in der Tat<br />

µ ∗ (Y ∩ (A ∩ B) c ) = µ ∗ (Y ∩ (A ∩ B) c ∩ A) + µ ∗ (Y ∩ (A ∩ B) c ∩ A c )<br />

= µ ∗ (Y ∩ B c ∩ A) + µ ∗ (Y ∩ A c )<br />

= µ ∗ (Y ∩ A) − µ ∗ (Y ∩ A ∩ B) + µ ∗ (Y ∩ A c )<br />

= µ ∗ (Y ) − µ ∗ (Y ∩ (A ∩ B))<br />

Also ist M schon mal eine Mengenalgebra. Sind A, B ∈ M disjunkt, so gilt<br />

µ ∗ (A ∪ B) = µ ∗ (A) + µ ∗ (B), ja es gilt sogar<br />

µ ∗ (Y ∩ (A ∪ B)) = µ ∗ (Y ∩ A) + µ ∗ (Y ∩ B)<br />

für beliebiges Y ⊂ X, denn unter der Voraussetzung A ∩ B = ∅ können wir<br />

schreiben Y ∩ A = Y ∩ (A ∪ B) ∩ A und Y ∩ B = Y ∩ (A ∪ B) ∩ Ac . Induktiv<br />

folgt für A0, . . . , An ∈ M paarweise disjunkt und Y ⊂ X beliebig<br />

µ ∗ n<br />

(Y ∩ (A0 ∪ . . . ∪ An)) = µ ∗ (Y ∩ Ai)<br />

i=0

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