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Analysis

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64 KAPITEL I. ALLGEMEINE GRUNDLAGEN<br />

3.1.10. Sei (A, ⊤) eine Menge mit assoziativer Verknüpfung. Sind m, n zwei<br />

von Null verschiedene natürliche Zahlen, so erhalten wir mithilfe unseres<br />

Lemmas 3.1.6 zur Überflüssigkeit von Klammern bei assoziativen Verknüpfungen<br />

die Regeln (n + m) ⊤ a = (n ⊤ a)⊤(m ⊤ a) und (nm) ⊤ a = n ⊤ (m ⊤ a). Ist<br />

unsere Verknüpfung auch noch kommutativ, so gilt zusätzlich n ⊤ (a⊤b) =<br />

(n ⊤ a)⊤(n ⊤ b).<br />

3.1.11. Sei (A, ⊤) eine Menge mit Verknüpfung. Eine Teilmenge B ⊂ A heißt<br />

abgeschlossen unter der Verknüpfung genau dann, wenn aus a, b ∈ B<br />

folgt a⊤b ∈ B. Natürlich ist in diesem Fall auch (B, ⊤) eine Menge mit<br />

Verknüpfung, man spricht dann von der auf B induzierten Verknüpfung.<br />

Zum Beispiel ist N ⊂ Z abgeschlossen unter der Addition, aber Z=0 ⊂ Q=0<br />

ist nicht abgeschlossen unter der durch die Division gegebenen Verknüpfung<br />

(a, b) ↦→ a/b.<br />

Definition 3.1.12. Sei (A, ⊤) eine Menge mit Verknüpfung. Ein Element<br />

e ∈ A heißt neutrales Element von (A, ⊤) genau dann, wenn gilt<br />

e⊤a = a⊤e = a ∀a ∈ A<br />

3.1.13 (Eindeutigkeit neutraler Elemente). In einer Menge mit Verknüpfung<br />

(A, ⊤) kann es höchstens ein neutrales Element e geben, denn für jedes<br />

weitere Element e ′ mit e ′ ⊤a = a⊤e ′ = a ∀a ∈ A haben wir e ′ = e ′ ⊤e = e.<br />

Wir dürfen also den bestimmten Artikel verwenden und in einer Menge mit<br />

Verknüpfung von dem neutralen Element reden.<br />

Definition 3.1.14. Ein Monoid ist eine Menge mit einer assoziativen Verknüpfung,<br />

in der es ein neutrales Element gibt. Ist (A, ⊤) ein Monoid, so erweitern<br />

wir unsere Notation n ⊤ a aus 3.1.9 auf alle natürlichen Zahlen n ∈ N,<br />

indem wir 0 ⊤ a als das neutrale Element von A verstehen, für alle a ∈ A.<br />

3.1.15. Das Wort “Monoid” ist wohl von griechisch “µoνoς” für “allein” abgeleitet:<br />

Ein Monoid besitzt nur eine einzige Verknüpfung.<br />

3.1.16. In Monoiden gelten die Regeln 3.1.10 für alle n, m ∈ N. Die natürlichen<br />

Zahlen bilden mit der Addition ein Monoid (N, +) mit neutralem<br />

Element 0, und mit der Multiplikation ein Monoid (N, ·) mit neutralem Element<br />

1. Für jede Menge X ist die Menge Ens(X) der Abbildungen von X in<br />

sich selbst ein Monoid mit neutralem Element idX. Die leere Menge ist kein<br />

Monoid, ihr fehlt das neutrale Element.<br />

3.1.17. Notiert man in einem Monoid die Verknüpfung mit dem Symbol +, so<br />

notiert man das neutrale Element meist mit 0 und spricht von einem additiv<br />

notierten Monoid. Nur kommutative Monoide werden additiv notiert.

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