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Analysis

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2. NAIVE MENGENLEHRE UND KOMBINATORIK 53<br />

2.2.23. Ist f : X → Y eine bijektive Abbildung, so ist offensichtlich die<br />

Menge {(f(x), x) ∈ Y × X | x ∈ X} im Sinne von 2.2.2 eine Abbildung<br />

oder, vielleicht klarer, der Graph einer Abbildung Y → X. Diese Abbildung<br />

in die Gegenrichtung heißt die Umkehrabbildung oder Umkehrfunktion<br />

auch die inverse Abbildung zu f und wird mit f −1 : Y → X bezeichnet.<br />

Offensichtlich ist mit f auch f −1 eine Bijektion.<br />

Beispiel 2.2.24. Die Umkehrabbildung unserer Bijektion t : Z → Z, x ↦→ x+1<br />

ist die Abbildung Z → Z, x ↦→ x − 1.<br />

Übung 2.2.25. Gegeben eine Bijektion f : X → Y ist g = f −1 die einzige<br />

Abbildung g : Y → X mit f ◦ g = idY . Ebenso ist auch h = f −1 die einzige<br />

Abbildung h : Y → X mit h ◦ f = idX.<br />

2.2.26. Gegeben drei Mengen X, Y, Z erhalten wir eine Bijektion<br />

Ens(X × Y, Z) ∼ → Ens(X, Ens(Y, Z))<br />

durch die Vorschrift f ↦→ f(x, ) mit der Notation f(x, ) für die Abbildung<br />

y ↦→ f(x, y). Etwas vage formuliert ist also eine Abbildung X × Y → Z von<br />

einem kartesischen Produkt X × Y in eine weitere Menge Z dasselbe wie<br />

eine Abbildung, die jedem x ∈ X eine Abbildung Y → Z zuordnet, und<br />

symmetrisch natürlich auch dasselbe wie eine Abbildung, die jedem y ∈ Y<br />

eine Abbildung X → Z zuordnet. In der exponentiellen Notation liest sich das<br />

ganz suggestiv als kanonische Bijektion Z (X×Y ) ∼ → (Z X ) Y . In diesem Sinne<br />

sind also die in der Schule derzeit so beliebten “Funktionen mit Parameter”<br />

nichts anderes als “Funktionen von zwei Variablen, bei denen eine der beiden<br />

Variablen als Parameter bezeichnet wird”.<br />

Satz 2.2.27 (Bedeutung der Fakultät). Sind X und Y zwei Mengen mit<br />

je n Elementen, so gibt es genau n! bijektive Abbildungen f : X → Y .<br />

Beweis. Sei X = {x1, . . . , xn}. Wir haben n Möglichkeiten, ein Bild für x1<br />

auszusuchen, dann noch (n − 1) Möglichkeiten, ein Bild für x2 auszusuchen,<br />

und so weiter, bis schließlich nur noch 1 Element von Y als mögliches Bild von<br />

xn in Frage kommt. Insgesamt gibt es also n(n − 1) · · · 1 = n! Möglichkeiten<br />

für f. Da wir 0! = 1 vereinbart hatten, stimmt unser Satz auch für n = 0.<br />

Ergänzende Übung 2.2.28. Seien X, Y endliche Mengen. So gibt es genau<br />

|Y | |X| Abbildungen von X nach Y , und unter diesen Abbildungen sind genau<br />

|Y |(|Y | − 1)(|Y | − 2) . . . (|Y | − |X| + 1) Injektionen.<br />

Ergänzende Übung 2.2.29. Sei X eine Menge mit n Elementen und seien<br />

natürliche Zahlen α1, . . . , αr ∈ N gegeben mit n = α1 + . . . + αr. Man zeige:

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