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Analysis

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476 KAPITEL IV. FUNKTIONEN MEHRERER VERÄNDERLICHEN<br />

mit der Eigenschaft, daß für jede Karte ϕ : W → M und jede Funktion<br />

f ∈ Cc(M, R) mit Träger im Bild der Karte alias supp f ⊂ ϕ(W ) gilt<br />

<br />

f = f(ϕ(x)) det (dxϕ) ⊤ (dxϕ) d k x<br />

M<br />

W<br />

4.5.2. Dieser Satz ist formal betrachtet noch nicht besonders nützlich, da für<br />

das Lösen praktischer Aufgaben meist Funktionen zu integrieren sind, die<br />

eben gerade nicht kompakten Träger haben. Dennoch sollte daraus ersichtlich<br />

sein, wie in der Praxis gerechnet werden muß. Wir verschieben die formale<br />

Rechtfertigung dieser Rechnungen auf den Abschnitt über das Lebesgue-<br />

Integral, vergleiche 6.9.1 folgende, in dessen Rahmen sie besonders einfach<br />

formuliert und bewiesen werden können. Bevor ich den obigen Satz beweise,<br />

will ich erst einmal versuchen, ihn zu motivieren und den darin erklärten<br />

Integralbegriff mit Anschauung zu füllen.<br />

Ergänzung 4.5.3. Gegeben ein endlichdimensionaler reeller affiner Raum X<br />

und ein Skalarprodukt auf seinem Richtungsraum mit Einheiten im orientierten<br />

eindimensionalen Vektorraum L im Sinne von ?? liefern die analogen<br />

Definitionen für jede k-dimensionale Untermannigfaltigkeit M ⊂ X ein Integral<br />

<br />

M<br />

: Cc(M, R) → L ⊗k<br />

Wie bereits erwähnt messen sich also auch in der Mathematik“Längen in Metern,<br />

Flächen in Quadratmetern und Volumen in Kubikmetern”. Betrachten<br />

wir noch allgemeiner Funktionen mit Werten in einem endlichdimensionalen<br />

reellen Vektorraum V, so wird unser Integral noch allgemeiner zu einer<br />

Abbildung <br />

M : Cc(M, V ) → L ⊗k ⊗ V.<br />

Beispiel 4.5.4. Ist ϕ : [a, b] → R n eine Kurve derart, daß das Bild des offenen<br />

Intervalls ϕ((a, b)) eine 1-Mannigfaltigkeit M ist und ϕ : (a, b) → M eine<br />

Karte von M, so ist das Integral einer stetigen Funktion mit kompaktem<br />

Träger f : M → R über M genau das Kurvenintegral der durch Null auf die<br />

Endpunkte fortgesetzen Funktion f längs der Kurve ϕ im Sinne von II.7.3.6.<br />

Beispiel 4.5.5 (Oberfläche der Einheitskugel). Lassen wir aus der Kugelschale<br />

S 2 = {(x, y, z) | x 2 + y 2 + z 2 = 1} den Äquator weg, also alle Punkte<br />

(x, y, z) mit z = 0, und dazu noch einen halben Großkreis von Pol zu Pol,<br />

sagen wir alle Punkte (x, y, z) mit y = 0 und x ≤ 0, so ist der Rest die<br />

disjunkte Vereinigung von zwei geschlitzten offenen Hemisphären U+ ∪ U−<br />

und U± ist das Bild der Karte<br />

ϕ± : (0, 1) × (−π, π) → S 2<br />

(r , θ) ↦→ (r cos θ, r sin θ, ± √ 1 − r 2 )

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