05.10.2013 Aufrufe

Analysis

Analysis

Analysis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1. ABLEITUNGEN IN MEHREREN VERÄNDERLICHEN 349<br />

1 Ableitungen in mehreren Veränderlichen<br />

1.1 Partielle Ableitungen und Gradient<br />

Definition 1.1.1. Sei A⊂◦ R n eine offene Teilmenge, f : A → R eine Funktion<br />

und p = (p1, . . . , pn) ∈ A ein Punkt. Wir nennen f partiell differenzierbar<br />

bei p nach der i-ten Variablen genau dann, wenn die Funktion x ↦→<br />

f(p1, . . . , pi−1, x, pi+1, . . . , pn) differenzierbar ist bei x = pi. Die Ableitung<br />

dieser Funktion heißt dann die i-te partielle Ableitung von f und wird<br />

notiert<br />

(Di f)(p) = ∂f<br />

∂xi<br />

f(p1, . . . , pi + h, . . . , pn) − f(p1, . . . , pi, . . . , pn)<br />

(p) := lim<br />

h→0<br />

h<br />

1.1.2. Diese partiellen Ableitungen sind, soweit sie existieren, wieder reellwertige<br />

Funktionen auf A. Um ∂f<br />

zu berechnen muß man sich nur vorstellen,<br />

∂xi<br />

alle xj mit j = i seien Konstanten. Zum Beispiel berechnen wir die partiellen<br />

Ableitungen von f(x, y) = x sin(xy) und erhalten<br />

∂f<br />

∂x<br />

∂f<br />

∂y = x2 cos(xy)<br />

= sin(xy) + xy cos(xy)<br />

Dieses Beispiel zeigt auch die Vorteile der Notation ∂ gegenüber der etwas<br />

∂x<br />

exakteren Notation Di, bei der man stets eine Reihenfolge der Variablen festlegen<br />

muß und schneller in Indizes ertrinkt. Im Fall, daß weder die Variablen<br />

noch die Funktion selbst bereits Indizes tragen, benutzt man auch die sehr<br />

konzise Schreibweise<br />

∂f<br />

= fx<br />

∂x<br />

Ergänzung 1.1.3. Allgemeiner definiert man ebenso auch partielle Ableitungen<br />

für Abbildungen f von einer offenen Teilmenge A⊂◦ Rn in einen beliebigen<br />

normierten Vektorraum. Diese partiellen Ableitungen sind dann, soweit sie<br />

von A in denselben normierten Vektorraum.<br />

existieren, Abbildungen ∂f<br />

∂xi<br />

1.1.4. Ich will an einem Beispiel erläutern, aus welchem Grund man im Fall<br />

mehrerer Veränderlichen unsere bisherige Notation d ∂ zu abändert. Den-<br />

dx ∂x<br />

ken wir uns einen Wanderer auf einer Wanderung durch die Alpen, bei der<br />

schlechtes Wetter aufkommt. Der Luftdruck D = D(t, h) hängt dann sowohl<br />

von der Zeit als auch von der Höhe ab. Macht unser Wanderer zum Zeitpunkt<br />

t = t0 in der Höhe h = h0 eine Pause, so ändert sich der Luftdruck, den sein<br />

Barometer mißt, mit der Rate ∂D<br />

∂t (t0, h0). Geht er jedoch zum Zeitpunkt t = t0<br />

bergab oder bergauf und gibt die Funktion h(t) seine Höhe zum Zeitpunkt

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!