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Analysis

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2. FOLGEN UND REIHEN 111<br />

Beispiel 2.1.18. Die Folge xn = n konvergiert gegen plus Unendlich, in Formeln<br />

lim n = ∞<br />

n→∞<br />

In der Tat umfaßt jede Umgebung U von ∞ per definitionem ein Intervall<br />

der Gestalt (a, ∞] für a ∈ R, und bereits jedem derartigen Intervall liegen<br />

nach 1.4.12 jeweils fast alle Folgenglieder.<br />

Definition 2.1.19. Eine Nullfolge ist eine Folge, die gegen Null konvergiert.<br />

Beispiel 2.1.20. Die Folge xn = 1/n ist eine Nullfolge, in Formeln<br />

1<br />

lim<br />

n→∞ n<br />

In der Tat umfaßt jede Umgebung U von 0 per definitionem ein Intervall der<br />

Gestalt (−ε, ε) für ε > 0, und bereits in jedem derartigen Intervall liegen alle<br />

Folgenglieder mit n > (1/ε), nach 1.4.12 also jeweils fast alle Folgenglieder.<br />

Lemma 2.1.21 (Eindeutigkeit des Grenzwerts). Ein- und dieselbe Folge<br />

kann nicht gegen zwei verschiedene Punkte konvergieren, in Formeln<br />

= 0<br />

( lim<br />

n→∞ xn = x und lim<br />

n→∞ xn = y) ⇒ (x = y)<br />

Beweis. Durch Widerspruch. Sind unsere Punkte x und y verschieden, so<br />

besitzen sie auch disjunkte Umgebungen U und V. Dann können aber von<br />

unseren unendlich vielen Folgengliedern nicht fast alle in der Umgebung U<br />

von x und fast alle in der Umgebung V von y liegen, also kann unsere Folge<br />

nicht gleichzeitig gegen x und gegen y konvergieren.<br />

2.1.22. Man beachte, wie unser Umgebungsbegriff uns bereits an dieser Stelle<br />

dabei hilft, den Beweis kurz und prägnant zu halten und die Diskussion von<br />

Sonderfällen für {x, y} ∩ {−∞, ∞} = ∅ zu vermeiden.<br />

Definition 2.1.23. Unter einer Umgebungsbasis eines Punktes versteht<br />

man ein System alias eine Menge von Umgebungen besagten Punktes derart,<br />

daß jede Umgebung unseres Punktes mindestens eine Umgebung unseres<br />

Systems umfaßt.<br />

Beispiele 2.1.24. Die ε-Umgebungen eines Punktes x ∈ R bilden eine Umgebungsbasis<br />

von x, desgleichen aber auch alle Intervalle [x − 3ε, x + 4ε) mit<br />

ε > 0 oder alle Intervalle [x − 1/n, x + 1/n] mit n ∈ N≥1. Eine Umgebungsbasis<br />

von ∞ bilden etwa die Intervalle [K, ∞] mit K ∈ R oder auch mit<br />

K ∈ N.

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