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Analysis

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2. FOURIERTRANSFORMATION 671<br />

Beweis. Man betrachtet die periodische Funktion F (t) = <br />

n∈Z f(t + n).<br />

Nach II.5.1.14 ist sie stetig differenzierbar. Die linke Seite der Poisson’schen<br />

Summationsformel ist F (0). Bilden wir dahingegen die Fourierreihe von F,<br />

so können wir F darstellen als F (t) = <br />

n∈Z cn e2π i nt mit<br />

cn =<br />

1<br />

F (t) e<br />

0<br />

−2π i nt 1 <br />

dt = f(t + m) e<br />

0<br />

m∈Z<br />

−2π i nt dt =<br />

∞<br />

=<br />

f(t) e<br />

−∞<br />

−2π i nt dt = f ∧ (n)<br />

und nach III.3.3.7 erhalten wir auch F (0) = <br />

n∈Z cn = <br />

n∈Z f ∧ (n).<br />

Ergänzende Übung 2.1.36. Für g ∈ L 1 (R) mit g|(−∞,0] = 0 gibt es eine holomorphe<br />

Funktion g ∧ auf der komplexen unteren Halbebene Im z < 0, die<br />

die auf R = {z | Im z = 0} definierte Fouriertransformierte g ∧ stetig fortsetzt.<br />

Im übrigen kann man im Rahmen der Funktionentheorie VIII.1.8.8<br />

zeigen, daß diese stetige Fortsetzung sogar eindeutig ist. Die auf der rechten<br />

Halbebene {z | Re(z) ≥ 0} definierte Funktion t ↦→ g ∧ (− i t) nennt man die<br />

Laplace-Transformierte von g, vergleiche auch VIII.4.1.13.<br />

2.2 Abstrakte Fouriertransformation<br />

2.2.1. Getreu meiner Devise, durch die Verallgemeinerung vom Fall des R n<br />

auf abstrakte endlichdimensionale reelle Vektorräume nach besserem Verständnis<br />

zu suchen, diskutiere ich nun, welche Gestalt die Fouriertransformation<br />

in dieser Allgemeinheit annimmt. Insbesondere hoffe ich, daß dadurch<br />

die Bedeutung des merkwürdigen Vorfaktors (2π) −n/2 aus unserer ursprünglichen<br />

Definition 2.1.1 klarer wird. Es scheint mir am natürlichsten,<br />

die Fouriertransformation in dieser Allgemeinheit als eine Vorschrift aufzufassen,<br />

die endliche Maße auf einem Vektorraum transformiert in Funktionen<br />

auf seinem Dualraum oder, noch präziser, in Funktionen auf seinem Charakterraum.<br />

Diese Formulierung hat über ihre Unabhängigkeit von der Wahl<br />

von Koordinaten hinaus den Vorteil, sich auf beliebige “kommutative lokal<br />

kompakte Hausdorff’sche topologische Gruppen” verallgemeinern zu lassen,<br />

und diese Verallgemeinerung umfaßt dann auch die Theorie der Fourierreihen<br />

1.2.13.<br />

Definition 2.2.2. Bezeichne S 1 = {z ∈ C | |z| = 1} die Kreislinie. Gegeben<br />

ein endlichdimensionaler reeller Vektorraum V nennt man einen stetigen<br />

Gruppenhomomorphismus χ : V → C × einen Charakter und einen stetigen<br />

Gruppenhomomorphismus χ : V → S 1 einen unitären Charakter von V.

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