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Analysis

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1280 KAPITEL VII. MIST UND VERSUCHE<br />

wo wir dA : U × X → X, (x, v) ↦→ (dxA)(v) meinen. Insbesondere haben wir<br />

(d(0,κ)F )(0, α) = ˙α. Nun ist C 1 0(I, X) → C(I, X), α ↦→ ˙α eine stetige lineare<br />

Bijektion mit stetiger Umkehrung, eben dem Integrieren. Die Bedingungen<br />

des Satzes über implizite Funktionen sind also erfüllt und liefern uns die<br />

Existenz eines Paars (A1, B1) mit 0 ∈ A1 ⊂◦ R, κ ∈ B1 ⊂◦ C 1 p(I, U) derart, daß<br />

es für alle τ ∈ A1 genau ein γτ ∈ B1 gibt mit F (τ, γτ) = 0 alias mit γτ einer<br />

Integralkurve des reskalierten Vektorfelds τA. Daraus folgert man leicht die<br />

Aussage des Lemmas.<br />

Übung 4.2.4. Gegeben reelle normierte Räume X, Y und eine offene Teilmenge<br />

U ⊂◦ X und eine stetig differenzierbare Abbildung A : U → Y ist für jeden<br />

kompakten Raum I auch die induzierte Abbildung (A◦) : C(I, U) → C(I, Y )<br />

stetig differenzierbar und ihr Differential an einer Stelle γ ∈ C(I, U) wird<br />

gegeben durch<br />

dγ(A◦) : C(I, X) → C(I, Y )<br />

α ↦→ (dA) ◦ (γ, α)<br />

Hier meint dA die Abbildung (x, v) ↦→ (dxA)(v) von U × X nach Y und<br />

wir verwenden die offensichtliche Identifikation des Raums C(I, X) mit dem<br />

Richtungsraum des affinen Raums C(I, X). Des weiteren verwenden wir auf<br />

unseren Räumen von Abbildungen die Norm der gleichmäßigen Konvergenz.<br />

Satz 4.2.5 (Picard-Lindelöf, lokal lipschitzstetiger Fall). Gegeben ein<br />

lokal lipschitzstetiges Vektorfeld auf einer offenen Teilmenge eines endlichdimensionalen<br />

reellen Raums gibt es zu jedem Anfangswert eine größte Integralkurve.<br />

Sie hat als Definitionsbereich ein offenes Intervall, und ist dieses<br />

Intervall nach oben beschränkt, so verläßt die fragliche Integralkurve für positive<br />

Zeiten jedes Kompaktum aus unserer offenen Teilmenge irgendwann<br />

einmal endgültig.<br />

Beweis. Zunächst zeigen wir, daß je zwei Integralkurven γ, ψ zu demselben<br />

Punkt p mit demselben Definitionsintervall I übereinstimmen. Wir zeigen<br />

dazu, daß sie auf I ∩ [0, ∞) übereinstimmen, für I ∩ (−∞, 0] argumentiert<br />

man analog. Stimmen aber unsere Wege auf I ∩ [0, ∞) nicht überein, so wäre<br />

das Supremum s über alle t ∈ I mit γ|[0, t] = ψ|[0, t] nicht das Supremum<br />

von I. Wegen der Stetigkeit gälte γ(s) = ψ(s), und nach der Eindeutigkeitsaussage<br />

im Lemma muß dann auch gelten γ|[0, t + η] = ψ|[0, t + η] für ein<br />

positives η im Widerspruch zur Wahl von s. Folglich stimmen je zwei Integralkurven<br />

zu p auf dem Schnitt ihrer Definitionsbereiche überein und es<br />

gibt genau eine größte Integralkurve zu p, deren Definitionsbereich eben die

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