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Analysis

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3. SPEKTRALTHEORIE IN HILBERTRÄUMEN 737<br />

Diagramm durch die Verknüpfung des mit ϕv bezeichneten Pfeils mit dem<br />

darüberstehenden Pfeil dargestellt ist, der eh einen Isomorphismus darstellt.<br />

Diese kanonischen Einbettungen schließlich verwenden wir dann, um auch<br />

das Einsetzen unseres Operators in meßbare beschränkte Funktionen f zu<br />

erklären durch die Vorschrift f(T )v := ϕv(f), wie wir im folgenden genauer<br />

ausführen werden.<br />

Definition 3.7.2 (Anwenden meßbarer Funktionen auf Operatoren).<br />

Gegeben ein selbstadjungierter Operator T auf einem Hilbertraum H und<br />

f : σ(T ) → C beschränkt und meßbar erklären wir eine Abbildung<br />

f(T ) : H → H<br />

durch die Vorschrift f(T )v := ϕv(f) für ϕv : L 2 (R; µv) ↩→ H die kanonische<br />

Einbettung zu v im Sinne von 3.2.15. Diese Abbildung ist wohldefiniert, da<br />

nach 3.4.15 das Spektralmaß µv jedes Vektors v ∈ H auf dem Komplement<br />

des Spektrums von T verschwindet. Schreiben wir f(T ) für eine meßbare<br />

Abbildung f : R → C, so setzen wir implizit voraus, daß f|σ(T ) beschränkt<br />

sein soll, und meinen das Anwenden dieser Einschränkung auf T.<br />

3.7.3. Sobald wir den Spektralsatz zur Verfügung haben, können wir f(T )<br />

auch als f(T ) = f(x)ΦT 〈x〉 schreiben, wie in 3.7.8 ausgeführt wird, und<br />

dann die Aussagen des anschließenden Lemmas 3.7.4 aus 3.6.23, 3.6.18 und<br />

3.6.22 folgern. Das anschließende Lemma ist also nur für den Beweis des Spektralsatzes<br />

von Bedeutung. Das Anwenden geeigneter Funktionen auf Operatoren<br />

ist auch als Funktionalkalkül bekannt.<br />

Lemma 3.7.4 (Eigenschaften des Funktionalkalküls). Sei T ein selbstadjungierter<br />

Operator auf einem Hilbertraum H und sei f : σ(T ) → C meßbar<br />

und beschränkt.<br />

1. Ist f stetig, so stimmt unser eben in 3.7.2 definiertes f(T ) mit unserem<br />

in 3.4.9 durch polynomiale Approximation definierten f(T ) überein.<br />

2. Die Abbildung f(T ) ist linear und stetig und für ihre Operatornorm gilt<br />

f(T ) ≤ f∞.<br />

3. Die adjungierte Abbildung zu f(T ) ist f(T ) ∗ = ¯ f(T ).<br />

4. Ist g : σ(T ) → C eine weitere meßbare und beschränkte Abbildung, so<br />

haben wir (f · g)(T ) = f(T ) ◦ g(T ).<br />

5. Konvergiert eine Folge fn meßbarer und simultan beschränkter Funktionen<br />

punktweise gegen f, so gilt fn(T )v → f(T )v für alle v ∈ H.

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