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Analysis

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244 KAPITEL II. FUNKTIONEN EINER VERÄNDERLICHEN<br />

Übung 6.5.16. Eine Teilmenge eines topologischen Raums ist offen genau<br />

dann, wenn sie für jeden ihrer Punkte eine Umgebung ist.<br />

Übung 6.5.17. Sei X ein topologischer Raum und U ⊂◦ X eine offene Teilmenge.<br />

So ist eine Teilmenge M ⊂ U offen in U genau dann, wenn sie offen ist in<br />

X. In Formeln gilt unter der Voraussetzung U ⊂◦ X für Teilmengen M ⊂ U<br />

also (M ⊂◦ U ⇔ M ⊂◦ X).<br />

Satz 6.5.18 (Stetigkeit und Urbilder offener Mengen). Eine Abbildung<br />

zwischen topologischen Räumen ist stetig genau dann, wenn darunter das<br />

Urbild jeder offenen Menge offen ist.<br />

6.5.19. Insbesondere gilt das auch für einen Abbildung zwischen metrischen<br />

Räumen.<br />

Beweis. Sei f : X → Y stetig an jeder Stelle p ∈ X. Gegeben U ⊂◦ Y offen<br />

ist ja U Umgebung eines jeden seiner Punkte. Folglich gibt es für jede Stelle<br />

p ∈ f −1 (U) eine Umgebung U ′ p mit f(U ′ p) ⊂ U. Diese U ′ p können sogar offen<br />

gewählt werden, und damit ist f −1 (U) offen als die Vereinigung aller U ′ p mit<br />

p ∈ f −1 (U). Ist umgekehrt p ∈ X gegeben, so gibt es für jede Umgebung<br />

U von f(p) eine offene, in U enthaltene Umgebung V von f(p), und ist das<br />

Urbild jeder offenen Menge offen und U ′ = f −1 (V ) ist eine Umgebung von p<br />

mit f(U ′ ) ⊂ U. Ist also das Urbild jeder offenen Menge offen, so ist unsere<br />

Abbildung auch stetig an jeder Stelle p.<br />

Ergänzung 6.5.20. Entwickelt man die Theorie der topologischen Räume ab<br />

initio, so wird man in der Regel die im vorhergehenden Satz enthaltene Charakterisierung<br />

wegen ihrer großen Eleganz gleich als Definition der Stetigkeit<br />

nehmen. Daß die Verknüpfung stetiger Abbildungen stetig ist, kann man von<br />

dieser Definition ausgehend sehr leicht und direkt einsehen, indem man beachtet,<br />

daß aus f : X → Y und g : Y → Z stetig folgt V ⊂◦ Z ⇒ g −1 (V )⊂◦ Y ⇒<br />

f −1 (g −1 (V )) ⊂◦ X. Da nun gilt f −1 (g −1 (V )) = (g ◦ f) −1 (V ), ist damit auch<br />

(g ◦ f) stetig.<br />

Übung 6.5.21 (Universelle Eigenschaft der induzierten Topologie). Sei<br />

f : X → Y eine Abbildung zwischen topologischen Räumen und Z ⊂ Y eine<br />

Teilmenge mit f(X) ⊂ Z. So ist f stetig genau dann, wenn die induzierte<br />

Abbildung f : X → Z stetig ist für die auf Z induzierte Topologie. Analoges<br />

gilt für Stetigkeit in einem Punkt.<br />

Beispiele 6.5.22. Es gibt auch Topologien, die unserer bis hierher entwickelten<br />

Anschauung eher ungewohnt sein mögen: Auf jeder Menge können wir etwa<br />

etwa die Klumpentopologie betrachten, die nur aus der ganzen Menge<br />

und der leeren Menge besteht, oder die diskrete Topologie, indem wir

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