05.10.2013 Aufrufe

Analysis

Analysis

Analysis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3. SPEKTRALTHEORIE IN HILBERTRÄUMEN 725<br />

Proposition 3.4.14 (Spektraler Abbildungssatz). Ist T selbstadjungiert<br />

und f : σ(T ) → C stetig, so hat f(T ) das Spektrum<br />

σ(f(T )) = f(σ(T ))<br />

Beweis. Gehört λ ∈ C nicht zum Bild von f, so ist f − λ invertierbar in<br />

C(σ(T )) und damit f(T ) − λ id invertierbar in B(H) und wir haben λ ∈<br />

σ(f(T )). Das zeigt von der behaupteten Gleichheit die Inklusion ⊂ . Gehört<br />

λ ∈ C zum Bild von f, sagen wir λ = f(x) für x ∈ σ(T ), so ist f der<br />

gleichmäßige Grenzwert einer Folge P0, P1, . . . von Polynomen mit Pn(x) = λ.<br />

Also ist Pn(T ) − λ id nicht invertierbar für alle n und damit auch f(T ) − λ id<br />

nicht invertierbar nach 3.3.14. Das zeigt die andere Inklusion ⊃ .<br />

Beweis von 3.2.14. Gegeben ein Vektor v ∈ H betrachten wir die C-lineare<br />

Abbildung<br />

Cc(R) → C<br />

f ↦→ 〈v, f(T )v〉<br />

Um den Riesz’schen Darstellungssatz 3.5.2 anwenden zu können, gilt es zu<br />

zeigen, daß unter dieser Abbildung nichtnegative reelle Funktionen nichtnegative<br />

reelle Zahlen liefern. Das ist aber klar, da jede nichtnegative reelle<br />

Funktion ein Quadrat ist, so daß wir haben 〈v, f(T )v〉 = √ f(T )v 2 . Es gibt<br />

nach dem Riesz’schen Darstellungssatz 3.5.2 also ein und sogar genau ein<br />

Borelmaß µ auf R mit<br />

<br />

f(t) µ〈t〉 = 〈v, f(T )v〉<br />

für alle stetigen f : R → C mit kompaktem Träger. Für dieses Maß µ hat die<br />

Abbildung<br />

ϕ : Cc(R) → H<br />

f ↦→ f(T )v<br />

dann die Eigenschaft ϕ(f) 2 = |f| 2 µ. Damit faktorisiert sie erstens über<br />

das Bild der offensichtlichen Abbildung Cc(R) → L 2 (R; µ) und läßt sich nach<br />

1.4.12 zweitens von diesem Bild zu einer unitären Einbettung ϕ : L 2 (R; µ) ↩→<br />

H erweitern und wir haben ein mögliches Paar (µ, ϕ) gefunden. Um zu sehen,<br />

daß es auch das einzig mögliche Paar ist, müssen wir nur im Beweis einige<br />

Schritte rückwärts gehen: Gegeben ein Paar (µ, ϕ) haben wir ja für jedes Polynom<br />

P ∈ C[X] offensichtlich ϕ(P ) = P (T )v und folglich P µ = 〈v, P (T )v〉.<br />

Ein kompakt getragenes Borelmaß auf R wird jedoch nach dem Riesz’schen<br />

Darstellungssatz 3.5.2 und dem Approximationssatz von Weierstraß III.3.2.9<br />

durch die Kenntnis der Integrale aller Polynome nach diesem Maß bereits<br />

eindeutig festgelegt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!