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Analysis

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3. STETIGKEIT 151<br />

Satz 3.2.8 (über die Umkehrfunktion). Ist I ⊂ R ein Intervall und<br />

f : I → R streng monoton und stetig, so ist auch f(I) ⊂ R ein Intervall und<br />

die Umkehrfunktion f −1 : f(I) → R ist streng monoton und stetig.<br />

Beweis. Dieser Satz ist nur die Zusammenfassung des abstrakten Zwischenwertsatzes<br />

3.2.7 mit der Proposition 3.2.2 über die Stetigkeit der Umkehrfunktion.<br />

Definition 3.2.9. Für q ∈ N, q ≥ 1 definieren wir die q-te Wurzel<br />

√<br />

q : [0, ∞) → R<br />

als die Umkehrfunktion zur q-ten Potenzfunktion x ↦→ x q . Nach 3.2.2 ist<br />

x ↦→ q√ x stetig.<br />

Ergänzende Übung 3.2.10. Sei ak eine Reihe. Man zeige das Wurzelkriterium:<br />

Gilt limk→∞ k |ak| < 1, so konvergiert die Reihe ak absolut. Hinweis:<br />

Analog zum Beweis des Quotientenkriteriums. Meiner Erfahrung nach<br />

ist dies Kriterium in der Praxis selten von Nutzen, da es meist auf schwer zu<br />

bestimmende Grenzwerte führt.<br />

Definition 3.2.11. Aus dem Zwischenwertsatz folgt exp(R) = (0, ∞), denn<br />

wir haben offensichtlich limn→∞ exp(n) = ∞ und damit limn→−∞ exp(n) = 0<br />

nach 2.1.29. Wir können also den (natürlichen) Logarithmus einführen<br />

als die Umkehrfunktion<br />

log : (0, ∞) → R<br />

der Exponentialfunktion, log(exp(x)) = x, und erhalten aus Satz 3.2.8 die<br />

Stetigkeit des Logarithmus. In der französischen Literatur bezeichnet man<br />

diese Funktion auch als logarithme népérien in Erinnerung an den schottischen<br />

Mathematiker John Napier, der die ersten Logarithmentafeln aufstellte.<br />

3.2.12. Die Exponentialfunktion liefert nach 2.6.8 und 3.2.11 einen Isomomorphismus<br />

zwischen der additiven Gruppe der reellen Zahlen und der multiplikativen<br />

Gruppe aller positiven reellen Zahlen. Daraus folgt sofort<br />

log(xy) = log x + log y und log(e) = 1<br />

Übung 3.2.13. Man folgere log(1) = 0, log(x −1 ) = − log(x), log(x n ) =<br />

n log(x) und log( q√ x) = 1<br />

q log(x).

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