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Analysis

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374 KAPITEL IV. FUNKTIONEN MEHRERER VERÄNDERLICHEN<br />

Ist R = Rε so groß, daß alle Kantenlängen unserer kleinen Rechtecke Qi,j bei<br />

äquidistanter Unterteilung in R Stücke unter δ sinken, so folgt aus r ≥ R also<br />

| ¯ Sr (f)−S r (f)| < (vol Q)ε und mit unseren beiden Zeilen von Ungleichungen<br />

ergibt sich | <br />

Q f − Sr (f)| < (vol Q)ε. Das zeigt <br />

Q f = limr→∞ Sr (f) wie im<br />

Satz behauptet.<br />

Korollar 2.1.7 (Vertauschen partieller Integrationen). Gegeben ein<br />

Rechteck Q = [a, b] × [c, d] ⊂ R 2 und f : Q → R stetig gilt<br />

d b<br />

c<br />

a<br />

<br />

f(x, y) dx dy =<br />

b d<br />

a<br />

c<br />

<br />

f(x, y) dy dx<br />

Beweis. Beide Seiten sind der Grenzwert limr→∞ S r (f) derselben Folge von<br />

Riemannsummen.<br />

2.1.8.<br />

<br />

Den gemeinsamen Wert dieses Integrals notieren wir dann kürzer auch<br />

f(x, y) d(x, y) und benutzen analoge Notationen im Fall von noch mehr<br />

Q<br />

Veränderlichen. Steht dahingegen x für eine Veränderliche des Rk , so benutzen<br />

wir die Notation f(x) dkx. 2.1.9. Da das Differenzieren so in etwa der inverse Prozess zum Integrieren ist,<br />

müssen mit den partiellen Integralen auch die partiellen Ableitungen sowie<br />

partielle Ableitung und partielles Integral vertauschen. Diese Idee wird im<br />

Folgenden ausgeführt.<br />

Korollar 2.1.10 (Vertauschen partieller Ableitungen). Sei U ⊂◦ R2 eine<br />

offene Teilmenge und f : U → R eine Funktion. Existiert die gemischte<br />

partielle Ableitung ∂<br />

∂f<br />

auf U und ist dort stetig und existiert darüber<br />

∂y ∂x<br />

hinaus auch die partielle Ableitung ∂f<br />

auf U, so existiert sogar die umgekehrte<br />

∂y<br />

gemischte partielle Ableitung ∂ ∂f<br />

( ) auf U und es gilt<br />

∂x ∂y<br />

∂<br />

∂x<br />

<br />

∂f<br />

=<br />

∂y<br />

∂<br />

∂y<br />

<br />

∂f<br />

∂x<br />

2.1.11. Eine anschauliche Interpretation dieses Korollars wird der Satz über<br />

die Taylorentwicklung 2.2.1 geben: Geeignet differenzierbare reelle Funktionen<br />

von zwei Variablen besitzen eben lokal an jeder Stelle eine “beste” Approximation<br />

durch ein Polynom vom Grad höchstens zwei, also durch eine<br />

Funktion der Form f(p + h, q + k) ∼ α + βh + γk + δh 2 + κk 2 + τhk, und die<br />

gemischte partielle Ableitung unserer Funktion an besagter Stelle ist dann<br />

genau der Koeffizient τ des “gemischten Terms”.

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