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Analysis

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4. SCHROTTHALDE ZUR ANALYSIS 1303<br />

Definition 4.11.5. Sei ein Wahrscheinlichkeitsraum Ω = (Ω, A, P ) gegeben.<br />

Ein diskretes Martingal auf Ω ist eine Folge (Fn, Xn) von Paaren bestehend<br />

aus einer σ-Algebra Fn ⊂ A und einer integrierbaren reellen Zufallsvariable<br />

Xn ∈ L 1 R(Ω; Fn, P ) derart, daß unsere σ-Algebren eine aufsteigende<br />

Folge F0 ⊂ F1 ⊂ . . . ⊂ A bilden und daß für die jeweils durch die kleinere<br />

σ-Algebra bedingten Erwartungen gilt<br />

Xn = E(Xn+1|Fn) ∀n ≥ 0<br />

Bemerkung 4.11.6. Die Herkunft der Bezeichnung als “Martingal” scheint<br />

nicht geklärt zu sein. Ursprünglich bezeichnet dieses Wort einen Teil des<br />

Zaumzeugs beim Springreiten.<br />

Beispiel 4.11.7. Ist Ω = (Ω, A, P ) ein Wahrscheinlichkeitsraum und darauf<br />

F0 ⊂ F1 ⊂ . . . ⊂ A eine aufsteigende Folge von σ-Algebren und X ∈ L 1 R(Ω)<br />

eine integrierbare Zufallsvariable und bilden wir die zugehörigen bedingten<br />

Erwartungen Xn = E(X|Fn), so bildet die Folge der (Fn, Xn) wegen 4.11.3<br />

ein diskretes Martingal. Die Zufallsvariablen Xn derartiger Martingale sind<br />

stets gleichgradig integrierbar im Sinne der folgenden Definition 4.11.9, und<br />

umgekehrt ist auch jedes gleichgradig integrierbare Martingal von dieser Gestalt,<br />

wie der bald folgende“Konvergenzsatz für Martingale”4.11.13 ausführt.<br />

Der anschließende Satz zeigt uns bereits, in welcher Weise unser X in dieser<br />

Situation der Grenzwert der Xn sein muß.<br />

Satz 4.11.8 (von Levy). Ist Ω = (Ω, A, P ) ein Wahrscheinlichkeitsraum,<br />

F0 ⊂ F1 ⊂ . . . ⊂ A eine Folge von σ-Algebren, F∞ = σ ( Fn) das σ-<br />

Erzeugnis ihrer Vereinigung und X ∈ L 1 R(Ω; F∞, P ) eine integrierbare F∞meßbare<br />

Funktion, so streben deren durch Fn bedingte Erwartungen sowohl<br />

im Mittel als auch punktweise fast überall gegen die ursprüngliche Funktion,<br />

in Formeln<br />

E(X|Fn) → X<br />

Beweis. Sicher ist die Menge aller X ∈ L 1 , für die die Aussage des Satzes<br />

gilt, ein Untervektorraum U ⊂ L 1 . Sicher enthält dieser Untervektorraum<br />

die charakteristischen Funktionen [A] von allen A ∈ Fn für alle n ≥ 0. Nach<br />

4.11.15 erzeugen diese Funktionen einen dichten Teilraum im Raum aller F∞meßbaren<br />

integrierbaren Funktionen. Wir müssen also nur noch zeigen, daß<br />

unser Untervektorraum U abgeschlossen ist. Sei dazu X 0 , X 1 , . . . eine Folge<br />

in U mit<br />

X i → X<br />

im L 1 -Sinne für eine Grenzfunktion X ∈ L 1 . Für jedes ε > 0 gibt es insbesondere<br />

ein i mit X i − X1 ≤ ε. Wir setzen E(X i |Fn) = X i n. Aus 4.11.4

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