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Analysis

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630 KAPITEL IV. FUNKTIONEN MEHRERER VERÄNDERLICHEN<br />

7.9.14 (Anschauung für den Laplaceoperator). Der Wert von ∆f an<br />

einer Stelle x mißt die Abweichung des Funktionswerts von f bei x vom<br />

Durchschnitt der Funktionswerte in einer kleinen Umgebung von x. In einer<br />

Veränderlichen gilt zum Beispiel für jede zweimal stetig differenzierbare<br />

Funktion<br />

f ′′ 2<br />

(x) = lim<br />

ε→0 ε2 <br />

f(x + ε) + f(x − ε)<br />

− f(x)<br />

2<br />

wie der Leser mithilfe der Taylorentwicklung leicht nachprüfen kann. In mehreren<br />

Veränderlichen gilt in derselben Weise für jede zweimal stetig differenzierbare<br />

Funktion mit der Notation ei für die Vektoren der Standardbasis<br />

2<br />

(∆f)(x) = lim<br />

ε→0<br />

n<br />

ε2 <br />

1<br />

2n <br />

n<br />

<br />

f(x + ε ei) + f(x − ε ei) − f(x)<br />

i=1<br />

Übung 7.9.15 (Mehr Anschauung für den Laplaceoperator). Man zeige,<br />

daß der Laplaceoperator invariant ist unter Drehungen. Ist genauer A ∈ O(n)<br />

eine orthogonale Matrix und bezeichnet A : Rn → Rn die zugehörige lineare<br />

Abbildung, so zeige man für jede zweimal stetig differenzierbare Funktion<br />

f : Rn → R die Formel ∆(f ◦ A) = (∆f) ◦ A. Man folgere die Formel<br />

2<br />

(∆f)(x) = lim<br />

ε→0<br />

n<br />

ε2 <br />

y−x=ε<br />

<br />

y−x=ε<br />

<br />

f(y) σ〈y〉<br />

− f(x)<br />

σ〈y〉<br />

auf deren rechter Seite nach dem Faktor 2 n /ε 2 bis auf ein Vorzeichen die Differenz<br />

zwischen dem Funktionswert f(x) und dem Durchschnitt der Funktionswerte<br />

auf einer Kugelschale mit Zentrum in x und Radius ε steht. Hinweis:<br />

Man mittle 7.9.14. Die Taylorentwicklung oben liefert in einer Veränderlichen<br />

sogar präziser die Darstellung<br />

2<br />

ε2 <br />

f(x + ε) + f(x − ε)<br />

2<br />

mit ξ + ∈ (x, x + ε) und ξ − ∈ (x − ε, x).<br />

<br />

− f(x) = (f ′′ (ξ + ) + f ′′ (ξ − ))/2<br />

Ergänzende Übung 7.9.16. Die polynomialen Funktionen D ∈ C[X1, . . . , Xn]<br />

auf dem R n , die invariant sind unter allen Drehungen A ∈ SO(n), sind genau<br />

alle Polynome im quadrierten Abstand vom Nullpunkt, in Formeln<br />

C[X1, . . . , Xn] SO(n) = C[(X 2 1 + . . . + X 2 n)]<br />

Die Differentialoperatoren D ∈ C[∂1, . . . , ∂n] mit konstanten Koeffizienten<br />

auf dem R n , die invariant sind unter allen Drehungen A ∈ SO(n), sind genau<br />

alle Polynome im Laplace-Operator, in Formeln<br />

C[∂1, . . . , ∂n] SO(n) = C[∆]

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