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Analysis

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1400 KAPITEL VIII. FUNKTIONENTHEORIE<br />

3.2.6. Für die Summe der ungeraden Potenzen k −u für ungerades natürliches<br />

u ist derzeit (2005), soweit ich weiß, keine Aussage dieser Art bekannt.<br />

Beweis. Multiplizieren wir die Reihenentwicklung des Kotangens 3.2.1 mit<br />

z, so erhalten wir<br />

∞<br />

<br />

1 1<br />

πz cot(πz) = 1 + z<br />

+<br />

z − k z + k<br />

k=1<br />

im Sinne der kompakten Konvergenz, erst auf C\Z, aber dann sehr leicht<br />

auch auf (C\Z) ∪ {0}. Sicher sind beide Seiten gerade Funktionen von z.<br />

Leiten wir beide Seiten 2n-mal ab und werten bei z = 0 aus, so ergibt sich,<br />

da wir ja nach 1.7.5 Grenzwert und Ableitung vertauschen dürfen, für n ≥ 1<br />

die Formel<br />

d2n dz2n <br />

<br />

<br />

z=0<br />

πz cot(πz) = 2n<br />

∞<br />

k=1<br />

2 (−1)2n−1 (2n − 1)!<br />

k 2n<br />

Diese Formel drückt den Wert der Riemann’schen ζ-Funktion an allen positiven<br />

geraden natürlichen Zahlen aus in den Laurentkoeffizienten des Kotangens.<br />

Nun ergibt sich die Laurentreihe des Kotangens durch Multiplikation<br />

und Inversenbildung aus den Taylorreihen von Sinus und Cosinus und hat<br />

nach elementaren Überlegungen insbesondere stets rationale Koeffizienten.<br />

Das Korollar folgt.<br />

3.2.7. Um die Werte der ζ-Funktion an den geraden positiven ganzen Zahlen<br />

explizit zu berechnen, beachte man<br />

cot z = i eiz + e−iz eiz 2i e−iz<br />

= i +<br />

− e−iz eiz − e<br />

2i<br />

= i + −iz e2iz −1<br />

Die Bernoulli-Zahlen B2, B4, . . . sind nun definiert als die höheren Ableitungen<br />

von z/(ez −1) am Ursprung, in Formeln<br />

B2n = d2n<br />

dz2n <br />

<br />

<br />

z<br />

ez <br />

−1<br />

z=0<br />

Sie sind natürlich rational und lassen sich induktiv berechnen, indem man die<br />

wohlbekannte Taylorreihe von (e z −1)/z formal invertiert. Vermittels dieser<br />

Zahlen lassen sich dann die Werte der Riemann’schen ζ-Funktion an den<br />

positiven geraden ganzen Zahlen nach dem Vorhergehenden und elementarer<br />

Rechnung, die dem Leser zur Übung überlassen sei, ausdrücken in der Gestalt<br />

ζ(2n) = (−1)<br />

n+1 22n−1 2n<br />

B2nπ<br />

(2n)!

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