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Analysis

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2. FOURIERTRANSFORMATION 667<br />

erwarten, daß das Integral 2.1.1 für alle y konvergiert, ja das wäre sogar fast<br />

etwas beunruhigend, da es uns unter Verwendung der Inversionsformel erlauben<br />

würde, zu jeder quadratintegrierbaren Funktion einen wohlbestimmten<br />

“überall definierten Repräsentanten” auszuzeichnen. Stattdessen können<br />

wir wie folgt vorgehen: Wir wählen reelle Folgen an, bn mit an → −∞ und<br />

bn → ∞ und betrachten die integrierbaren Funktionen fn, die durch Restriktion<br />

von f auf das kompakte Intervall [an, bn] und Ausdehnen durch Null<br />

entstehen. Dann gilt fn → f im L 2 -Sinne und folglich auch F2(fn) → F2(f)<br />

im L 2 -Sinne. Da die fn integrierbar sind, gilt nach der im folgenden bewiesenen<br />

Proposition 2.1.30 nun aber F2(fn) = F1(fn) = f ∧ n , und das können<br />

wir mit unserer Formel 2.1.1 jedenfalls im Prinzip ausrechnen. Die so gebildeten<br />

fast überall definierten Funktionen f ∧ n streben demnach im L 2 -Sinne<br />

gegen F2(f). Gelingt es uns also zum Beispiel, Folgen an, bn so geschickt zu<br />

wählen, daß die Folge der Fouriertransformierten f ∧ n fast überall punktweise<br />

konvergiert, so ist dieser punktweise Grenzwert nach 1.3.9 notwendig bereits<br />

quadratintegrierbar und ist unsere gesuchte Fouriertransformierte F2(f).<br />

Definition 2.1.23. Eine fast überall definierte Funktion f : R n → C heißt<br />

lokal integrierbar genau dann, wenn jeder Punkt eine offene Umgebung besitzt<br />

derart, daß die Einschränkung unserer Funktion auf besagte Umgebung<br />

integrierbar ist in Bezug auf das Lebesgue-Maß. Wir notieren den Raum aller<br />

reellwertigen bzw. komplexwertigen lokal integrierbaren Funktionen auf dem<br />

R n mit<br />

L 1<br />

loc(R n , R) ⊂ L 1<br />

loc(R n )<br />

Ergänzung 2.1.24. Ist allgemeiner µ ein topologisches Maß auf einem topologischen<br />

Raum X, so nennen wir eine µ-fast überall definierte Funktion<br />

f : X → C lokal integrierbar in Bezug auf µ genau dann, wenn jeder<br />

Punkt eine offene Umgebung besitzt derart, daß die Einschränkung unserer<br />

Funktion auf besagte Umgebung integrierbar ist in Bezug auf µ. Diesen<br />

Funktionenraum notieren wir dann L 1 loc(X; µ).<br />

Übung 2.1.25. Jede L p -Funktion auf R n für p ∈ [1, ∞] ist lokal integrierbar.<br />

Genau dann ist eine fast überall definierte Funktion lokal integrierbar,<br />

wenn ihre Einschränkung auf jedes Kompaktum integrierbar ist. Jede lokal<br />

integrierbare Funktion ist meßbar.<br />

Lemma 2.1.26. Zwei lokal integrierbare Funktionen auf dem R n , deren Produkt<br />

mit jeder kompakt getragenen glatten Funktion dasselbe Integral hat,<br />

stimmen bereits als fast überall definierte Funktionen überein.<br />

2.1.27. Dasselbe gilt auch mit fast demselben Beweis für zwei in Bezug auf ein<br />

vorgegebenes nichtnegatives Borelmaß lokal integrierbare Funktionen. Der-

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