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Analysis

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3. ERGÄNZUNGEN ZUR TOPOLOGIE 843<br />

3.8 Quotienten nach Gruppenwirkungen<br />

3.8.1. Operiert eine Gruppe G stetig auf einem topologischen Raum X, so<br />

versehen wir den Bahnenraum X/G stets mit der Quotiententopologie zur<br />

Projektion X ↠ X/G. Hierbei kommt es auf die Topologie von G nicht an,<br />

wir können uns etwa G mit der diskreten Topologie versehen denken. Die Stetigkeitsbedingung<br />

bedeutet dann schlicht, daß G durch stetige Abbildungen<br />

operiert. Die Bequemlichkeit, mit der man im Rahmen der Theorie der topologischen<br />

Räume Quotienten bilden kann, scheint mir ein ganz wesentlicher<br />

Grund für ihre Allgegenwart in der Mathematik.<br />

Lemma 3.8.2. Operiert eine Gruppe G stetig auf einem topologischen Raum<br />

X, so ist die Quotientenabbildung X ↠ X/G offen. Insbesondere ist für<br />

jeden weiteren topologischen Raum Y auch das Produkt mit der Identität<br />

Y × X ↠ Y × X/G final.<br />

Beweis. Das Urbild des Bildes einer offenen Menge ist die Vereinigung all<br />

ihrer mit der Gruppenoperation verschobenen Kopien und damit offen. Das<br />

Produkt unserer Abbildung mit der Identität auf einem beliebigen Raum ist<br />

damit auch offen und nach 3.4.19 als stetige offene Surjektion final.<br />

Übung 3.8.3. Ist Y → X eine stetige G-äquivariante Abbildung von topologischen<br />

Räumen mit einer stetigen Operation einer Gruppe G, und ist Y → X<br />

initial, so ist auch die induzierte Abbildung Y/G → X/G initial. Hinweis: Es<br />

gilt zu zeigen, daß jede für die Quotiententopologie auf Y/G offene Menge<br />

auch für die Initialtopologie offen ist.<br />

Übung 3.8.4 (Zusammenhangskomponenten von Bahnenräumen). Man<br />

zeige: Operiert eine zusammenhängende topologische Gruppe G stetig auf einem<br />

topologischen Raum X, so ist X zusammenhängend genau dann, wenn<br />

X/G zusammenhängend ist. Allgemeiner: Operiert eine zusammenhängende<br />

topologische Gruppe G stetig auf einem topologischen Raum X, so induziert<br />

die Quotientenabbildung X ↠ X/G eine Bijektion zwischen der Menge<br />

Z(X) ⊂ P(X) der Zusammenhangskomponenten von X und der Menge<br />

Z(X/G) ⊂ P(X/G) der Zusammenhangskomponenten von X/G.<br />

Übung 3.8.5. Man zeige, daß die Gruppen SO(n) zusammenhängend sind.<br />

Hinweis: Man zeige zunächst mit 3.4.18, daß die Operation auf der n-Sphäre<br />

S n einen Homöomorphismus SO(n+1)/ SO(n) ∼ → S n liefert, und argumentiere<br />

mit Induktion über n und 3.8.4. Man zeige weiter, daß auch die Gruppen<br />

SU(n) zusammenhängend sind.

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