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326 KAPITEL III. ANALYSIS MIT KOMPLEXEN ZAHLEN<br />

−bγ1 −aγ2 induziert, das in Matrixschreibweise die Gestalt ˙γ = Aγ annimmt<br />

mit der Matrix<br />

<br />

0<br />

A =<br />

−b<br />

<br />

1<br />

−a<br />

Teil 2 folgt damit aus II.7.4.13. Für Teil 3 müssen wir folglich nur prüfen, daß<br />

die beiden angegebenen Funktionen in der Tat linear unabhängige Lösungen<br />

sind. Das kann dem Leser überlassen bleiben.<br />

2.1.4. Statt in Teil 3 mögliche Lösungen einfach zu erraten, hätten wir uns<br />

auch daran erinnern können, daß ja nach II.7.4.9 jede Lösung von der Form<br />

x(t) = γ1(t) = pr 1(exp(tA)c)<br />

sein muß für c = (x(0), ˙x(0)). Das charakteristische Polynom unserer Matrix<br />

A ist aber nun gerade X2 +aX +b. Hat es zwei verschiedene reelle Nullstellen<br />

λ, µ und bilden wir eine Matrix P mit Eigenvektoren zu λ und µ als Spalten,<br />

so gilt A = P diag(λ, µ)P −1 und exp(tA) = P diag(eλt , e µt )P −1 und wir<br />

erkennen auf Anhieb, daß jede Lösung eine Linearkombination der Gestalt<br />

x(t) = α eλt +β e µt sein muß. Im Fall einer doppelten reellen Nullstelle finden<br />

wir ähnlich ein P mit<br />

und II.7.5.24 liefert<br />

<br />

u t<br />

exp = exp<br />

0 u<br />

<br />

u 0<br />

exp<br />

0 u<br />

<br />

λ 1<br />

A = P P<br />

0 λ<br />

−1<br />

<br />

0 t<br />

=<br />

0 0<br />

e u 0<br />

0 e u<br />

<br />

u 1 t e t e<br />

=<br />

0 1<br />

u<br />

0 eu <br />

womit sich die allgemeine Lösung ergibt als eine Linearkombination der Gestalt<br />

α e λt +βt e λt .<br />

2.1.5. Im Fall der gedämpften Schwingung hat unser Polynom X2 + aX + b<br />

die beiden Nullstellen<br />

− a<br />

2 ±<br />

<br />

a2 − b<br />

4<br />

Bei hinreichend großer Dämpfung a2 /4 ≥ b erhalten wir reelle nichtpositive<br />

Lösungen und unser Massepunkt kehrt mit höchstens einmaligem Überschwingen<br />

zum Ruhezustand zurück. Im Fall kleiner Dämpfung a2 /4 < b hat<br />

unser Polynom dahingegen keine reellen Nullstellen mehr und stattdessen die<br />

beiden komplexen Nullstellen ± i ω − a/2 mit ω = b − a2 /4 > 0. Um hier<br />

weiterzukommen verallgemeinern wir zunächst einmal alles bisher Gesagte<br />

ins Komplexe.<br />

Proposition 2.1.6 (Lösung der Schwingungsgleichung). Seien komplexe<br />

Zahlen a, b ∈ C gegeben.

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