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7. SPIEGELUNGSGRUPPEN 993<br />

7.5.3. Anschaulich gesprochen schließen also je zwei Wände eines Alkoven einer<br />

affinen euklidischen Spiegelungsgruppe besagten Alkoven “in einem spitzen<br />

Winkel ein”.<br />

Beweis. Sei ohne Beschränkung der Allgemeinheit unsere Spiegelungsgruppe<br />

erzeugt von den orthogonalen Spiegelungen an besagten Wänden H und L<br />

und seien α und β Vektoren, die auf diesen Wänden senkrecht stehen und in<br />

Richtung unseres Alkoven zeigen. In Formeln behauptet unser Lemma dann<br />

(α, β) ≤ 0. Sind unsere Wände parallel, so ist die Behauptung eh klar. Sonst<br />

können wir ohne Beschränkung der Allgemeinheit annehmen, daß unser affiner<br />

euklidischer Raum ein euklidischer Vektorraum ist und beide Spiegelungen<br />

linear. Sicher finden wir nun v ∈ H mit (β, v) < 0, also (β, sLv) > 0. Aus<br />

(α, β) > 0 folgte<br />

(α, sLv) = (sLα, v) =<br />

<br />

α −<br />

<br />

2(α, β)<br />

β, v > 0<br />

(β, β)<br />

und damit läge sLv gleichzeitig auf der Spiegelebene sLH und in unserem<br />

Alkoven. Das kann aber nicht sein, also gilt (α, β) ≤ 0.<br />

7.5.4. Dieses Lemma wäre auch ein natürlicher erster Schritt zur Klassifikation<br />

derjenigen Spiegelungsgruppen, die von zwei Spiegelungen erzeugt werden.<br />

Proposition 7.5.5. Wählen wir für jede Wand eines festen Alkoven einer<br />

endlichen linearen Spiegelungsgruppe eine lineare Gleichung, so sind diese<br />

Gleichungen linear unabhängig als Elemente des Dualraums.<br />

Beweis. Wir wählen zunächst einmal ein invariantes Skalarprodukt. Seien<br />

nun H1, . . . , Hn die Wände unseres Alkoven und seien αi ∈ V auf Hi senkrechte<br />

Vektoren, die jeweils auf derselben Seite der Hyperebene Hi liegen wie<br />

unser Alkoven. Es reicht zu zeigen, daß die αi linear unabhängig sind. Nach<br />

7.5.2 schließen diese Vektoren jedoch paarweise stumpfe Winkel ein, in Formeln<br />

(αi, αj) ≤ 0 falls i = j, und wählen wir γ ∈ A, so gilt (αi, γ) > 0 für<br />

alle i. Die lineare Unabhängigkeit der αi folgt damit aus dem anschließenden<br />

Lemma 7.5.6.<br />

Lemma 7.5.6. Liegen Vektoren eines euklidischen Vektorraums alle in demselben<br />

offenen Halbraum zu einer Hyperebene durch den Nullpunkt und schließen<br />

sie paarweise stumpfe Winkel ein, so sind sie linear unabhängig.<br />

7.5.7. Schließen insbesondere (n + 1) Vektoren eines n-dimensionalen euklidischen<br />

Vektorraums paarweise stumpfe Winkel ein, so können sie nicht alle<br />

in demselben offenen Halbraum zu einer Hyperebene durch den Nullpunkt<br />

liegen.

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