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996 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

Beweis. Ohne Beschränkung der Allgemeinheit dürfen wir von einer endlichen<br />

Familie von Vektoren α1, . . . , αn ausgehen. Unsere Forderungen sagen<br />

in Formeln, daß es einen Vektor γ gibt mit (αi, γ) > 0 für alle i und daß gilt<br />

(αi, αj) ≤ 0 für i = j. Sei nun n i=1 ciαi = 0 eine verschwindende Linearkombination<br />

der αi. Es folgt<br />

<br />

ciαi = <br />

−ciαi<br />

i∈I<br />

mit I = {i | ci ≥ 0} und J = {i | ci < 0}. Das Skalarprodukt der linken mit<br />

der rechten Seite der Gleichung ist nichtpositiv, da unsere Vektoren paarweise<br />

stumpfe Winkel einschließen. Also steht auf beiden Seiten der Gleichung der<br />

Nullvektor. Wir bilden nun unabhängig das Skalarprodukt beider Seiten mit<br />

γ und folgern, daß alle ci verschwinden.<br />

7.6 Coxetergraphen und Klassifikation<br />

Definition 7.6.1. Sei E ein affiner Raum über einem angeordneten Körper k<br />

und W ⊂ Aut E eine affine Spiegelungsgruppe. Sei A ein Alkoven und S ⊂ W<br />

die Menge der Spiegelungen an den Wänden von A. Wir definieren zu diesen<br />

Daten eine symmetrische S ×S-Matrix m : S ×S → N∪{∞}, die sogenannte<br />

Coxetermatrix unserer Spiegelungsgruppe, durch die Vorschrift, daß der<br />

Matrixeintrag in Zeile s und Spalte t die Ordnung von st sein soll, in Formeln<br />

i∈J<br />

ms,t = m(s, t) = ord(st)<br />

7.6.2. Auf der Diagonalen unserer Matrix stehen natürlich nur Einsen und<br />

außerhalb sind alle Einträge ≥ 2. Unsere Matrix ist unabhänig von der Wahl<br />

des Alkoven A. Etwas formaler könnten wir in A × H die Teilmenge S aller<br />

Paare (A, H) betrachten, bei denen die Spiegelebene H eine Wand des<br />

Alkoven A ist, für S den Bahnenraum S = W \S nehmen, und in offensichtlicher<br />

Weise eine Matrix m : S × S → N ∪ {∞} erklären, die dann in der<br />

Tat von keinerlei Wahlen mehr abhängt. Gegeben eine Menge S verstehen wir<br />

ganz allgemein unter einer“Coxetermatrix mit durch S indizierten Zeilen und<br />

Spalten” eine Abbildung m : S ×S → N∪{∞} mit m(s, t) = m(t, s) ∀s, t ∈ S<br />

und m(s, s) = 1 ∀s ∈ S.<br />

7.6.3. Die Coxetermatrizen der affinen Spiegelungsgruppen haben typisch nur<br />

sehr wenige von Zwei verschiedene Einträge und fast keine Einträge > 3. Weiter<br />

sind die Einträge auf der Diagonalen eh bekannt. Besonders übersichtlich<br />

stellt man die in einer Coxetermatrix enthaltene Information deshalb oft in<br />

der Form des sogenannten Coxetergraphen dar: Man malt einen dicken<br />

Punkt, genannt Knoten, für jedes Element von S, einen Strich, genannt

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