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Analysis

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664 KAPITEL V. FUNKTIONENRÄUME UND SYMMETRIEN<br />

Ist |y| sehr groß, so beschreibt x ↦→ e i xy eine Funktion, die sehr schnell oszilliert.<br />

Ändert sich f nicht ganz so schnell, so wird sich beim Integrieren von<br />

f(x) e i xy sehr viel wegheben, so daß das Integral sehr klein wird.<br />

Lemma 2.1.15 (Fouriertransformierte der Glockenkurve). Die Gauß’sche<br />

Glockenkurve ist ihre eigene Fouriertransformierte, in Formeln gilt für die<br />

Funktion g(x) = e −x2 /2 also g ∧ (y) = e −y 2 /2 .<br />

Beweis. Natürlich erfüllt g die Differentialgleichung<br />

g ′ (x) = −xg(x)<br />

Auch ohne den Eindeutigkeitssatz über Lösungen von Differentialgleichungen<br />

zu bemühen, kann man durch Ableiten von f(x)/(e −x2 /2 ) zeigen, daß diese<br />

Differentialgleichung bis auf konstante Faktoren keine anderen Lösungen f<br />

hat. Nach Übung 2.1.11 gehört g zum Schwartzraum, durch Fouriertransformation<br />

unserer Differentialgleichung ergibt sich damit<br />

i yg ∧ (y) = − i g ∧′ (y)<br />

und wir folgern, daß die Fouriertransformierte von g(x) = e −x2 /2 die Gestalt<br />

g ∧ (y) = c e −y2 /2 haben muß mit c ∈ C. Diese Konstante c schließlich ergibt<br />

sich mit IV.6.8.13 zu<br />

c = g ∧ (0) = 1<br />

<br />

√<br />

2π<br />

e −x2 /2 dx = 1<br />

2.1.16. Ein mehr konzeptionelle Alternative zur Rechnung mithilfe der Formel<br />

für die Fläche unter der Gauss’schen Glockenkurve IV.6.8.13 bietet die<br />

Poisson’sche Summationsformel 2.1.35, der man direkt und ohne erst schwierige<br />

Integrale zu lösen entnehmen kann, daß die fragliche Konstante c den<br />

Wert Eins haben muß.<br />

Übung 2.1.17. Gegeben integrierbare Funktionen f1, . . . , fn einer reellen Veränderlichen<br />

ist die Fouriertransformierte von f(x) = f1(x1) . . . fn(xn) das<br />

Produkt f ∧ (y) = f ∧ 1 (y1) . . . f ∧ n (yn). Speziell ist die Funktion e −x·x/2 auf R n<br />

ihre eigene Fouriertransformierte.<br />

Proposition 2.1.18 (Inversionsformel im Schwartzraum). Gegeben eine<br />

Funktion aus dem Schwartzraum f ∈ S(R n ) gilt für die Fouriertransformierte<br />

ihrer Fouriertransformierten stets<br />

(f ∧ ) ∧ (x) = f(−x)

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