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Analysis

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730 KAPITEL V. FUNKTIONENRÄUME UND SYMMETRIEN<br />

Übung 3.5.5. Sei X ein endlichdimensionaler reeller Raum und sei weiter<br />

Λ : Cc(X, R) → R eine Linearform mit der Eigenschaft, daß für alle Kompakta<br />

K ⊂ X ihre Restriktion auf CK(X, R) stetig ist für die Norm der<br />

gleichmäßigen Konvergenz. So ist Λ die Differenz zweier nichtnegativer Linearformen.<br />

Hinweis: Für f ∈ Cc(X) mit f ≥ 0 setze man<br />

Λ+(f) = sup{Λ(g) | 0 ≤ g ≤ f}<br />

und zeige, daß das endlich ist mit Λ+(f + h) = Λ+(f) + Λ+(h) für f, h ≥ 0<br />

und Λ+(af) = aΛ+(f) für a ∈ R≥0. Gegeben f ∈ Cc(X) setze man Λ+(f) =<br />

Λ+(f+) − Λ+(f−) für f = f+ − f− die Zerlegung in einen positiven und einen<br />

negativen Teil wie in IV.6.5.1 und zeige, daß Λ+ : Cc(X) → R nichtnegativ<br />

und linear ist. Schließlich zeige man, daß auch Λ+ − Λ nichtnegativ ist.<br />

3.6 Der Spektralsatz für selbstadjungierte Operatoren<br />

Definition 3.6.1. Seien (X, M) ein Meßraum und H ein Hilbertraum. Ein<br />

auf X definiertes H-teilraumwertiges Maß ist eine Abbildung E, die jeder<br />

meßbaren Menge M ∈ M einen abgeschlossenen Teilraum E(M) ⊂ H<br />

zuordnet derart, daß gilt:<br />

1. Für je zwei disjunkte Mengen M, M ′ aus M sind die zugehörigen Teilräume<br />

orthogonal, in Formeln M ∩ M ′ = ∅ ⇒ E(M) ⊥ E(M ′ );<br />

2. Für jede abzählbare Familie (Mν)ν∈N von meßbaren Mengen mit Vereinigung<br />

M ist das Erzeugnis der E(Mν) ein dichter Teilraum von E(M).<br />

3.6.2. Aus der ersten Bedingung folgt über den Fall M = M ′ = ∅ insbesondere<br />

E(∅) = 0. Das Konzept eines teilraumwertigen Maßes scheint mir besonders<br />

gut verständlich. Bei der expliziten Arbeit erweist sich jedoch das gleichwertige<br />

Konzept eines projektorwertigen Maßes als praktischer, das wir als<br />

nächstes diskutieren. Die Äquivalenz beider Konzepte dürfen sie als Übung<br />

3.6.4 selbst ausarbeiten.<br />

Definition 3.6.3. Sei (X, M) ein Meßraum und H ein Hilbertraum. Eine<br />

Abbildung Φ : M → B(H) heißt ein auf X definiertes projektorwertiges<br />

Maß genau dann, wenn die Operatoren Φ(M) alle selbstadjungiert und<br />

idempotent sind, also nach 1.7.8 orthogonale Projektoren auf abgeschlossene<br />

Teilräume, und wenn darüber hinaus gilt:<br />

1. Aus M ∩ M ′ = ∅ folgt Φ(M) ◦ Φ(M ′ ) = 0;<br />

2. Für jede aufsteigende Folge meßbarer Mengen M0 ⊂ M1 ⊂ . . . mit<br />

Vereinigung M gilt Φ(Mn)v → Φ(M)v ∀v ∈ H.

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