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Analysis

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4. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN 883<br />

4.6.8. Das s-fache eines Vektorfelds hat offensichtlich als Integralkurven die<br />

mit s-facher Geschwindigkeit durchlaufenen Integralkurven des ursprünglichen<br />

Vektorfelds. In Formeln gilt für alle s ∈ R also γsA(t) = γA(st) und<br />

damit exp(sA) = γA(s) für alle s ∈ R, A ∈ TeG.<br />

Übung 4.6.9. Man beschreibe die Exponentialabbildung für die Liegruppe<br />

(R, +). Man beschreibe die Exponentialabbildung für einen endlichdimensionalen<br />

reellen Vektorraum, aufgefaßt als Liegruppe.<br />

Satz 4.6.10 (Eigenschaften der Exponentialabbildung). Für jede Liegruppe<br />

G ist die Exponentialabbildung exp : TeG → G glatt und ihr Differential<br />

am Ursprung entspricht unter den üblichen Identifikationen der Identität<br />

auf TeG.<br />

4.6.11. Ganz präzise formuliert behauptet also unser Satz, daß die Komposition<br />

TeG ∼ → T0(TeG) → TeG der kanonischen Abbildung aus 4.3.4 mit<br />

d0(exp) die Identität ist. Der Beweis braucht einige Vorbereitungen und wird<br />

im Anschluß an 4.6.15 gegeben.<br />

4.6.12. Da ihr Differential bei Null bijektiv ist, liefert die Exponentialabbildung<br />

exp : TeG → G einen Diffeomorphismus zwischen einer offenen Umgebung<br />

der Null im Tangentialraum TeG und einer offenen Umgebung des<br />

neutralen Elements e in unserer Gruppe G.<br />

4.6.13. Mit 1.6.3 folgt, daß die hier definierte Exponentialabbildung im Fall<br />

von Matrix-Liegruppen unter den entsprechenden Identifikationen mit der<br />

Exponentialabbildung für Matrizen zusammenfällt.<br />

Definition 4.6.14. Für ein Vektorfeld auf einer glatten Mannigfaltigkeit X,<br />

das zu jedem Anfangswert q ∈ X eine größte Integralkurve γq : Iq → X<br />

besitzt, erklären wir seinen Fluß als die Abbildung<br />

Φ : (t, q) ↦→ γq(t)<br />

von der Menge ˜ X = {(t, q) ∈ R × X | t ∈ Iq}, dem sogenannten Definitionsbereich<br />

des Flusses, in unsere Mannigfaltigkeit.<br />

Satz 4.6.15 (Flüsse von Vektorfeldern auf Mannigfaltigkeiten). Gegeben<br />

ein glattes Vektorfeld auf einer glatten Mannigfaltigkeit hat sein Fluß<br />

offenen Definitionsbereich und ist ebenfalls glatt.<br />

Beweis. Das folgt ohne Schwierigkeiten aus dem in IV.5.5.2 behandelten Fall,<br />

daß unsere glatte Mannigfaltigkeit eine offene Teilmenge eines reellen affinen<br />

Raums ist.

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