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318 KAPITEL III. ANALYSIS MIT KOMPLEXEN ZAHLEN<br />

Als Stammfunktion finden wir damit sofort<br />

x3 3 − x2 3<br />

+ 5x − 8 log |x + 1| −<br />

(x + 1)<br />

Ergänzung 1.4.6. Gegeben eine rationale Funktion R = P/Q betrachten wir<br />

die Funktion D → R, t ↦→ R(e t ) mit dem Definitionsbereich D = {t ∈ R |<br />

Q(e t ) = 0}. Das Integral eines solchen rationalen Ausdrucks in e t kann man<br />

auf das Integral einer rationalen Funktion zurückführen durch die Substitu-<br />

tion x = e t , dx = e t dt = x dt. Zum Beispiel berechnen wir<br />

<br />

dt<br />

cosh t =<br />

<br />

2 dt<br />

e t + 1<br />

e t<br />

<br />

=<br />

2 dx<br />

x 2 + 1 = 2 arctan x = 2 arctan(et )<br />

Das Integral eines rationalen Ausdrucks in n√ t für eine natürliche Zahl n ≥ 1<br />

kann man ähnlich durch die Substitution n√ t = x, dt = nx n−1 dx auf das<br />

Integral einer rationalen Funktion in x zurückführen.<br />

Ergänzung 1.4.7. Das Integral eines rationalen Ausdrucks im Funktionenpaar<br />

(sin, cos) wie zum Beispiel<br />

sin 3 (τ) + cos(τ)<br />

cos(τ) + cos 2 (τ)<br />

kann man auffassen als Kurvenintegral im Sinne von II.7.3.6 einer rationalen<br />

Funktion in zwei Veränderlichen, in unserem Beispiel der Funktion<br />

R(x, y) = y3 + x<br />

x + x 2<br />

über ein Stück der Kreislinie. Mit der Umparametrisierung aus II.7.6.17, d.h.<br />

mithilfe der Substitution t = tan(τ/2) und folglich sin(τ) = 2t/(1 + t 2 ),<br />

cos(τ) = (1 − t 2 )/(1 + t 2 ), dτ = 2/(1 + t 2 ) dt läßt es sich dann umwandeln<br />

in ein Integral einer rationalen Funktion einer Veränderlichen. Integrale über<br />

rationale Ausdrücke im Funktionenpaar ( √ 1 − x 2 , x) kann man in ähnlicher<br />

Weise als Kurvenintegral auffassen und lösen, im Gegensatz zu eben hat<br />

nur x ↦→ ( √ 1 − x 2 , x) nicht konstante absolute Geschwindigkeit 1, sondern<br />

vielmehr die absolute Geschwindigkeit 1/ √ 1 − x 2 . Formal mag man auch<br />

x = sin t, dx = cos t dt substituieren und sich so auf den bereits behandelten<br />

Fall eines rationalen Ausdrucks im Funktionenpaar (sin, cos) zurückziehen.<br />

Ergänzung 1.4.8. Integrale von rationalen Ausdrücken in den Funktionenpaaren<br />

( √ x 2 + 1, x) bzw. ( √ x 2 − 1, x) kann man auf die bereits in 1.4.6<br />

behandelten Integrale rationaler Funktionen in e t zurückführen durch die<br />

Substitution x = sinh t, dx = cosh t dt bzw. x = cosh t, dx = sinh t dt. Die<br />

geometrische Bedeutung dieses Tricks wird in IV.3.3.13 erklärt.<br />

Ergänzende Übung 1.4.9. Man finde eine Stammfunktion zu 1/(1 + x 4 ).

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