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Analysis

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870 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

4.3.21. Ist I ⊂◦ R offen und X eine glatte Mannigfaltigkeit und γ : I → X<br />

eine glatte Abbildung, so definieren wir den Geschwindigkeitsvektor von<br />

γ zum Zeitpunkt t als<br />

˙γ(t) = (dtγ)(1) ∈ Tγ(t)X<br />

Gemeint ist mit dieser Formel der Wert des Differentials dtγ : TtI → Tγ(t)X<br />

auf dem Bild von 1 ∈ R unter der kanonischen Identifikation R ∼ → TtI.<br />

Satz 4.3.22 (Einparameteruntergruppen von Liegruppen). Alle stetigen<br />

Gruppenhomomorphismen γ : R → G von der additiven Gruppe der<br />

reellen Zahlen in eine Liegruppe G sind glatt und wir erhalten eine Bijektion<br />

{stetige Gruppenhomomorphismen γ : R → G} ∼ → TeG<br />

indem wir jedem stetigen Gruppenhomomorphismus γ : R → G seine Geschwindigkeit<br />

˙γ(0) zum Zeitpunkt Null zuordnen.<br />

4.3.23. Der Beweis des Satzes braucht einige Vorbereitungen, genauer wird er<br />

sich als Konsequenz der präziseren Aussage 4.6.5 ergeben. Zunächst diskutieren<br />

wir nun Tangentialbündel und Vektorfelder sowie deren Flüsse auf Mannigfaltigkeiten.<br />

Dann konstruieren wir im Satz die Umkehrabbildung, indem<br />

wir jeden Tangentialvektor am neutralen Element unserer Liegruppe durch<br />

Verschiebung vermittels der Linksmultiplikation mit Gruppenelementen zu<br />

einem glatten Vektorfeld auf der ganzen Gruppe ausdehnen und diejenigen<br />

Integralkurven dieser Vektorfelder betrachten, die zum Zeitpunkt Null durchs<br />

neutrale Element laufen. Wir werden in diesem Zusammenhang auch sehen,<br />

daß stetige Gruppenhomomorphismen zwischen Liegruppen immer glatt sind.<br />

Übung 4.3.24. Sei G eine Liegruppe. Man bestimme das Differential am neutralen<br />

Element der Abbildung G → G, g ↦→ g n für n ∈ Z.<br />

4.4 Das Tangentialbündel<br />

Lemma 4.4.1 (Das Tangentialbündel als Mannigfaltigkeit). Gegeben<br />

eine glatte n-Mannigfaltigkeit X gibt es auf der disjunkten Vereinigung<br />

TX = <br />

TxX<br />

x∈X<br />

ihrer Tangentialräume genau eine Struktur als glatte 2n-Mannigfaltigkeit derart,<br />

daß wir für jede Karte ϕ : W ↩→ X von X eine Karte von TX erhalten,<br />

indem wir auf ˆ W := W × R n ⊂◦ R 2n die Abbildung ˆϕ : ˆ W → TX erklären<br />

durch die Vorschrift<br />

ˆϕ : (p, v) ↦→ (dpϕ)(v)

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