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454 KAPITEL IV. FUNKTIONEN MEHRERER VERÄNDERLICHEN<br />

Allgemeinheit diskutieren zu können, führen wir hier den Begriff der Untermannigfaltigkeit<br />

einer endlichdimensionalen reellen Raums ein und erklären,<br />

wie man mit diesem Begriff umgeht. Anschließend diskutieren wir dann Extremwertaufgaben.<br />

Definition 4.3.2. Sei X ein reeller Raum endlicher Dimension und k ≥ 0<br />

eine natürliche Zahl. Eine Teilmenge M ⊂ X heißt eine k-dimensionale C 1 -<br />

Untermannigfaltigkeit oder kurz Untermannigfaltigkeit von X genau<br />

dann, wenn es für jeden Punkt p ∈ M ein Paar (U, g) gibt bestehend aus<br />

einer offenen Umgebung U ⊂◦ X von p und einem C 1 -Diffeomorphismus g :<br />

U ∼ → g(U) von U auf eine offene Teilmenge g(U) ⊂◦ R n derart, daß gilt:<br />

g(U ∩ M) = {z ∈ g(U) | zk+1 = . . . = zn = 0}<br />

Ein derartiges Paar (U, g) heißt eine Plättung von M um p. Natürlich gilt<br />

hier notwendig n = dimR X. Auf der rechten Seite unserer Gleichung hätte ich<br />

auch kürzer g(U)∩(R k ×0) schreiben können, wobei die 0 für die einelementige<br />

Menge {0} ⊂ R n−k steht. In vergleichbaren Situationen werde ich von nun an<br />

diese abgekürzte Darstellung bevorzugen. Im Grenzfall k = n = dimR X ist<br />

insbesondere eine Untermannigfaltigkeit dasselbe wie eine offene Teilmenge.<br />

4.3.3. Manche Autoren fordern von Mannigfaltigkeiten zusätzlich, daß sie zusammenhängend<br />

sein sollen. Andere Autoren, zum Beispiel Warner [War83],<br />

verwenden den Begriff einer Untermannigfaltigkeit in einer anderen Bedeutung:<br />

Unsere Untermannigfaltigkeiten im Sinne der vorhergehenden Definition<br />

würden diese Autoren als “eingebettete Untermannigfaltigkeiten” bezeichnen.<br />

4.3.4. Sei X ein reeller Raum endlicher Dimension. Einen C 1 -Diffeomorphismus<br />

g von einer offenen Umgebung U eines Punktes p ∈ X auf eine offene<br />

Teilmenge g(U) eines R n nennt man auch ein lokales Koordinatensystem<br />

um den Punkt p und die Komponenten g1, . . . , gn von g heißen die Koordinaten<br />

gi : U → R unseres Koordinatensystems. Ein typisches Beispiel<br />

sind etwa die Polarkoordinaten auf offenen Teilmengen von X = R 2 , bei denen<br />

man statt (g1, g2) meist (r, ϑ) schreibt. In dieser Terminologie kann etwa<br />

eine Untermannigfaltigkeit von X der Dimension Eins beschrieben werden<br />

als eine Teilmenge M ⊂ X derart, daß es um jeden Punkt p ∈ M ein lokales<br />

Koordinatensystem von X gibt, unter dem M einer Koordinatenachse<br />

entspricht.<br />

Beispiele 4.3.5. Jeder affine Teilraum Y ⊂ X ist eine Untermannigfaltigkeit<br />

der Dimension dim Y. Der Graph jeder C 1 -Funktion f : R 2 → R ist eine<br />

zweidimensionale Untermannigfaltigkeit des R 3 , als Plättung mag man g :

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