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Analysis

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1. ABLEITUNGEN IN MEHREREN VERÄNDERLICHEN 367<br />

Ergänzende Übung 1.4.15 (Inversionen sind konforme Abbildungen).<br />

Sei V ein endlichdimensionaler reeller Vektorraum mit einer symmetrischen<br />

Bilinearform 〈 , 〉. Die auf dem Komplement {v ∈ V | 〈v, v〉 = 0} des Lichtkegels<br />

erklärte Abbildung f : v ↦→ v/〈v, v〉 heißt dann in Verallgemeinerung<br />

von ?? eine Inversion. Man zeige für das Differential von f bei v die Formel<br />

(dvf)(h) = h 2〈h, v〉v<br />

−<br />

〈v, v〉 〈v, v〉 2<br />

und folgere 〈(dvf)(h), (dvf)(k)〉 = 〈h, k〉/〈v, v〉 2 für alle h, k. In Worten erhält<br />

dvf also für alle v unsere Bilinearform bis auf einen von Null verschiedenen<br />

skalaren Faktor. Abbildungen f mit dieser Eigenschaft heißen konforme<br />

Abbildungen, deshalb die Überschrift.<br />

1.5 Differenzierbarkeit über partielle Ableitungen<br />

Proposition 1.5.1. Sei U ⊂◦ Rn eine offene Teilmenge und f : U → Y<br />

eine Abbildung von U in einen normierten Raum Y. Existieren alle partiellen<br />

Ableitungen und sind stetig als Abbildungen ∂f<br />

∂xi : U → Y , so ist die Abbildung<br />

f differenzierbar.<br />

Ergänzung 1.5.2. Seien X, Y normierte reelle Räume, A ⊂ X eine halboffene<br />

Teilmenge und f : A → Y eine Abbildung. Genau dann heißt die Abbildung<br />

f stetig differenzierbar, wenn f differenzierbar ist und wenn zusätzlich die<br />

Abbildung p ↦→ dpf von A in den Raum der stetigen linearen Abbildungen<br />

B( X, Y ) mit seiner Operatornorm aus II.6.9.27 stetig ist. Aus den Voraussetzungen<br />

der Proposition 1.5.1 folgt mit demselben Beweis unmittelbar, daß f<br />

sogar stetig differenzierbar ist.<br />

Ergänzende Übung 1.5.3. Eine stetige Funktion f : R 2 → R, deren sämtliche<br />

Richtungsableitungen überall existieren, die jedoch im Ursprung nicht<br />

total differenzierbar ist, kann man wie folgt erhalten: Man wählt eine 2πperiodische<br />

stetig differenzierbare Funktion g : R → R mit der Eigenschaft<br />

g(x + π) = −g(x), die nicht identisch Null ist, und setzt f(r cos θ, r sin θ) =<br />

rg(θ) für r > 0 und f(0, 0) = 0. Dann hängen insbesondere die Richtungsableitungen<br />

am Ursprung gar nicht linear vom Richtungsvektor ab.<br />

Beweis. Es gilt, an jeder Stelle p ∈ U die totale Differenzierbarkeit zu zeigen.<br />

Indem wir zu f eine geeignete Konstante sowie eine geeignete lineare<br />

Abbildung addieren, dürfen wir ohne Beschränkung der Allgemeinheit annehmen,<br />

daß gilt f(p) = 0 und ∂f<br />

(p) = 0 ∀i. Unter diesen zusätzlichen<br />

∂xi<br />

Annahmen müssen wir nun zeigen, daß f total differenzierbar ist bei p mit

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