05.10.2013 Aufrufe

Analysis

Analysis

Analysis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1412 KAPITEL VIII. FUNKTIONENTHEORIE<br />

Beweis. Unsere allgemeinen Überlegungen 3.3.4 zeigen, daß das Produkt auf<br />

der rechten Seite auf Re(z) > 1 kompakt konvergiert. Nun können wir für<br />

Re(z) > 1 ja die Faktoren in eine geometrische Reihe entwickeln in der Form<br />

−1 <br />

1 − 1<br />

p z<br />

p∈E<br />

= 1 + 1<br />

p<br />

1<br />

+ + . . .<br />

z p2z Wählen wir E ⊂ P endlich und bezeichnen mit N(E) die Menge aller natürlichen<br />

Zahlen ≥ 1, deren sämtliche Primfaktoren zu E gehören, so erhalten<br />

wir mit II.2.6.11 für die Partialprodukte die Darstellung<br />

<br />

<br />

1 − 1<br />

pz −1 = 1<br />

kz k∈N(E)<br />

Betrachten wir auf beiden Seiten jeweils die Menge E = En der ersten n<br />

Primzahlen und lassen n gegen unendlich streben, so konvergiert die rechte<br />

Seite gegen ζ(z) nach dem Satz über dominierte Konvergenz IV.6.5.10, der<br />

im vorliegenden Spezialfall im Wesentlichen auch bereits als Übung II.2.5.27<br />

behandelt wurde.<br />

Lemma 4.1.7 (Fortsetzbarkeit der Riemann’schen ζ-Funktion). Die<br />

Riemann’sche ζ-Funktion läßt sich zu einer meromorphen Funktion auf der<br />

Halbebene Re(z) > 0 fortsetzen, und diese Fortsetzung ist holomorph mit<br />

Ausnahme der Stelle z = 1, an der sie einen einfachen Pol mit dem Residuum<br />

Eins hat.<br />

Vorschau 4.1.8. Die Riemann’sche ζ-Funktion läßt sich sogar zu einer meromorphen<br />

Funktion auf ganz C fortsetzen und die mit dieser Fortsetzung und<br />

der Γ-Funktion aus 3.4.1 erklärte meromorphe Funktion Λ(z) := π −z/2 Γ(z/2)ζ(z)<br />

erfüllt die Funktionalgleichung Λ(z) = Λ(1−z) alias ist punktsymmetrisch<br />

um den Punkt 1/2, in Formeln Λ((1/2) + z) = Λ((1/2) − z). Des weiteren<br />

hat Λ nur bei 0 und 1 Polstellen. Wir zeigen das alles hier nicht.<br />

Beweis. Für Re(z) > 1 gilt<br />

ζ(z) − 1<br />

z − 1 =<br />

∞<br />

n=1<br />

1<br />

−<br />

nz ∞<br />

1<br />

1<br />

dx =<br />

xz ∞<br />

n=1<br />

n+1<br />

n<br />

<br />

1 1<br />

−<br />

nz xz <br />

dx<br />

Die Partialsummen dieser Reihe jedoch bilden eine kompakt konvergente Folge<br />

holomorpher Funktionen auf der Halbebene Re(z) > 0, da wir die Sum-<br />

manden für Re(z) > 0 abschätzen können durch<br />

<br />

n+1 <br />

<br />

1 1<br />

−<br />

nz xz <br />

<br />

dx<br />

=<br />

<br />

<br />

<br />

z n+1 x<br />

n<br />

n<br />

n<br />

du<br />

u z+1<br />

<br />

<br />

dx<br />

<br />

≤ |z|<br />

n Re(z)+1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!