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Analysis

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1394 KAPITEL VIII. FUNKTIONENTHEORIE<br />

Das und noch viel mehr leistet die “Poisson-Transformation” nach 3.1.12, die<br />

wir im Folgenden als eigenständigen Satz formulieren und beweisen.<br />

3.1.11. Ich will zunächst erklären, wie man von der Fourier-Entwicklung in<br />

natürlicher Weise zur Poisson-Transformation geführt wird. Wir denken uns<br />

dazu eine reellwertige harmonische Funktion auf einer im Nullpunkt zentrierten<br />

offenen Kreisscheibe mit Radius R > 1 und suchen eine holomorphe<br />

Funktion F auf der offenen Einheitskreisscheibe D◦ mit Re F = h. Dazu entwickeln<br />

wir zunächst einmal die Restriktion h|S1 unserer Funktion auf den<br />

Einheitskreis in eine Fourierreihe. Nach III.3.3.4 finden wir wohlbestimmte<br />

cν ∈ C mit<br />

h = <br />

cνz ν<br />

ν∈Z<br />

auf S 1 im Sinne der Konvergenz der Folge der Partialsummen im quadratischen<br />

Mittel und es gilt |cν| 2 < ∞. Da h reellwertig ist, haben wir c−ν = cν<br />

und können unsere Darstellung von h|S 1 umschreiben zu<br />

h = c0 +<br />

∞<br />

ν=1<br />

cνz ν + cνz ν<br />

wieder im Sinne der Konvergenz der Folge der Partialsummen im quadratischen<br />

Mittel. Da die cν beschränkt sind, definiert die Potenzreihe<br />

F (z) = c0 +<br />

∞<br />

2cνz ν<br />

eine holomorphe Funktion auf der offenen Einheitskreisscheibe. Unter der<br />

Voraussetzung, daß diese Potenzreihe einen Konvergenzradius > 1 hat, gilt<br />

für die Partialsummen Fn = c0 + n ν=1 2cνz ν sowohl Fn → F gleichmäßig<br />

auf S1 also auch Re Fn → h im quadratischen Mittel auf S1 , woraus sofort<br />

folgt Re F = h erst auf S1 und dann wegen 3.1.6 auf der ganzen Einheitskreisscheibe<br />

D und wir haben unsere harmonische Funktion wie gewünscht<br />

als Realteil einer holomorphen Funktion geschrieben. Um auch ohne die Voraussetzung,<br />

daß unsere Potenzreihe einen Konvergenzradius > 1 hat, die<br />

Gleichheit Re F = h auf der offenen Einheitskreisscheibe D◦ zu zeigen, müssen<br />

wir feiner argumentieren. Die Fourierkoeffizienten cν sind ja nach III.3.3.2<br />

gegeben als<br />

ν=1<br />

cν = 1<br />

2π<br />

h(e<br />

2π 0<br />

it ) e −iνt dt

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