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Analysis

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1. FUNKTIONENRÄUME UND FOURIERREIHEN 641<br />

1.3.6. Wir erinnern aus II.4.3.22 und II.4.3.23 zwei im folgenden nützliche<br />

Ungleichungen: Gegeben reelle Zahlen a, b ≥ 0 und p, q > 1 mit 1 1 + = 1<br />

p q<br />

folgt die Young’sche Ungleichung ab ≤ p −1 a p + q −1 b q aus der Konvexität<br />

der Exponentialfunktion und die Ungleichung (a + b) p ≤ 2 p−1 (a p + b p ) aus<br />

der Konvexität der Funktion [0, ∞) → R, x ↦→ x p .<br />

Beweis. Sicher gilt αfp = |α|fp und aus fp = 0 folgt f = 0 fast<br />

überall mit 1.2.2. Daß L p stabil ist unter der Addition ist im Fall p = ∞ eh<br />

klar. In den anderen Fällen gehen wir aus von 1.3.6 und folgern<br />

|f + g| p ≤ (|f| + |g|) p ≤ 2 p−1 (|f| p + |g| p )<br />

Um schließlich zu zeigen, daß p ein Norm auf L p ist, müssen wir weiter<br />

ausholen. Wir dürfen sicher p > 1 annehmen und finden dann q > 1 mit<br />

1 1 + = 1 alias p + q = pq. Solche p, q heißen konjugierte Exponenten aus<br />

p q<br />

(1, ∞). Nach 1.3.6 gilt für reelle a, b > 0 dann<br />

ab ≤ ap<br />

p<br />

+ aq<br />

q<br />

Aus f ∈ L p und g ∈ L q folgt mithin fg ∈ L 1 . Wir behaupten unter diesen<br />

Annahmen sogar stärker die Hölder-Ungleichung<br />

fg1 ≤ fpgq<br />

und auch das folgt im Fall fp = gq = 1 sofort aus unserer obigen Ungleichung<br />

und im allgemeinen durch Reskalierung. Gegeben p > 1 und f, g ∈ L p<br />

zeigen wir nun schließlich f + gp ≤ fp + gp. Ohne Beschränkung der<br />

Allgemeinheit dürfen wir f und g nichtnegativ und nicht fast überall Null<br />

annehmen. Setzen wir h = (f +g) p−1 , so ergibt sich h q = (f +g) p , also h ∈ L q<br />

und wir haben<br />

Beachten wir nun hq = f + g (p/q)<br />

p<br />

so ergibt sich die Behauptung.<br />

f + g p p = (f + g)h1<br />

≤ fh1 + gh1<br />

≤ fphq + gphq<br />

und teilen das auf beiden Seiten weg,<br />

1.3.7. Man bezeichnet etwas allgemeiner als im vorherigen Beweis eingeführt<br />

auch 1 und ∞ als konjugierte Exponenten. Ist nun (X, µ) ein Maßraum<br />

und sind p, q ∈ [1, ∞] konjugierte Exponenten, so folgt aus f ∈ L p und<br />

g ∈ L q immer noch fg ∈ L 1 und fg1 ≤ fpgq. In der Tat hatten<br />

wir das für p, q ∈ (1, ∞) bereits im vorhergehenden Beweis gesehen, und im<br />

verbleibenden Fall ist es eh klar.

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