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6. STRUKTUR KOMPAKTER LIEGRUPPEN 951<br />

aller Matrizen, denen nur in Zeile i und Spalte j ein von Null verschiedener<br />

Eintrag erlaubt ist.<br />

Satz 6.4.8 (Klassifikation der kompakten Liegruppen). Ordnen wir<br />

jeder zusammenhängenden kompakten Liegruppe die Charaktergruppe eines<br />

maximalen Torus zu mitsamt der Operation der zugehörigen Weylgruppe und<br />

dem zugehörigen Wurzelsystem, so erhalten wir eine Bijektion auf Isomorphieklassen<br />

Zusammenhängende<br />

kompakte Liegruppen<br />

∼→<br />

Endliche Gitterspiegelungsgruppen<br />

mit stabiler Wurzelwahl<br />

G ↦→ W(G, T ) X(T ) ⊃ R(G, T )<br />

6.4.9. Da nach 6.1.7 je zwei maximale Tori einer kompakten Liegruppe zueinander<br />

konjugiert sind, hängt unsere Abbildung nicht von der Wahl eines<br />

maximalen Torus ab. Im folgenden zeigen wir zunächst nur, daß die im Satz<br />

erklärte Abbildungsvorschrift in der Tat eine Abbildung zwischen den angegebenen<br />

Mengen liefert. Wendet man genauer 6.3.9 auf die adjungierte<br />

Darstellung an, so folgt schon mal, daß die Weylgruppe die Wurzeln permutiert.<br />

Weiter zeigt Proposition 6.4.18, daß jede Wurzel des Wurzelsystems<br />

auch Wurzel zu genau einer durch ein Element der Weylgruppe gegebenen<br />

Spiegelung auf der Charaktergruppe des maximalen Torus ist. Dann zeigt<br />

6.4.29, daß die Spiegelungen zu Wurzeln die Weylgruppe erzeugen und daß<br />

keine anderen Elemente der Weylgruppe als Gitterspiegelungen auf der Charaktergruppe<br />

des maximalen Torus operieren.<br />

Beispiel 6.4.10. Wir setzen die in 6.4.7 begonnene Diskussion des Falls G =<br />

U(n) fort. Die Spiegelung zur Wurzel εi − εj entspricht unter der offensichtlichen<br />

Identifikation W ∼ → Sn der Transposition (i, j), und in der Tat erzeugen<br />

diese Transpositionen die symmetrische Gruppe. Die zugehörige Kowurzel<br />

entspricht der Abbildung S 1 → T gegeben durch<br />

z ↦→ diag(1, . . . , z, . . . , z −1 , . . . , 1)<br />

mit einem z an der i-ten Stelle, einem z −1 an der j-ten Stelle und Einsen<br />

sonst. In der Notation ε ∗ i : z ↦→ diag(1, . . . , z, . . . , 1) mit einem z an der i-ten<br />

Stelle hat die Kowurzel zur Wurzel α = εi − εj also die Gestalt α ∨ = ε ∗ i − ε ∗ j.<br />

Übung 6.4.11. Man zeichne das Charaktergitter mit Wurzelsystem und zugehörigen<br />

Spiegelebenen der Weylgruppe für die kompakten zusammenhängenden<br />

Liegruppen SU(3) und SO(4).

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