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Analysis

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4. SCHROTTHALDE ZUR ANALYSIS 1319<br />

Beispiel 4.15.14. Betrachten wir auf [0, 1] die Folge der Wahrscheinlichkeitsmaße<br />

Pn, die als Linearkombination der Dirac-Maße an allen Stellen i/n mit<br />

1 ≤ i ≤ n mit gleichen Gewichten an allen Stellen entsteht. Diese Folge<br />

konvergiert schwach gegen das Lebesgue-Maß.<br />

Definition 4.15.15. Eine Menge von Wahrscheinlichkeitsmaßen auf einem<br />

topologischen Raum heißt straff (englisch tight) genau dann, wenn es für<br />

jedes ε > 0 ein Kompaktum gibt, dessen Komplement unter allen Maßen<br />

besagter Menge ein Maß ≤ ε hat.<br />

Satz 4.15.16 (Prohorov). Jede straffe Folge von Wahrscheinlichkeitsmaßen<br />

auf einem metrischen Raum besitzt eine schwach konvergente Teilfolge.<br />

Beweis. Im Fall eines kompakten metrischen Raums haben wir bereits in<br />

4.15.11 gezeigt, daß jede Folge von Wahrscheinlichkeitsmaßen, ja nach 4.15.12<br />

sogar jede Folge von Maßen mit beschränkter Gesamtmasse eine schwach<br />

konvergente Teilfolge besitzt. Im allgemeinen Fall wählen wir eine Folge K1 ⊂<br />

K2 ⊂ . . . von Kompakta mit µn(Ki) ≥ 1 − 1/i für alle Glieder µn unserer<br />

Folge von Wahrscheinlichkeitsmaßen. Es gilt, d : N → N streng monoton so<br />

zu finden, daß fµd(k) für alle f ∈ C(X, [−1, 1]) konvergiert. Nach 4.15.12<br />

finden wir i1 : N → N streng monoton derart, daß <br />

K1 fµi1(k) konvergiert für<br />

alle f ∈ C(X, [−1, 1]). Von dieser Folge finden wir hinwiederum eine Teilfolge<br />

oder formal i2 : N → N streng monoton derart, daß für v2 := i1 ◦ i2 <br />

die Folge<br />

K2 fµv2(k) konvergiert für alle f ∈ C(X, [−1, 1]). Von dieser Folge finden wir<br />

hinwiederum eine Teilfolge oder formal i3 : N → N streng monoton derart,<br />

daß für v3 := v2◦i3 die Folge <br />

K3 fµv3(k) konvergiert für alle f ∈ C(X, [−1, 1]).<br />

Indem wir so weitermachen und zur Erhöhung der Klarheit noch v1 := i1<br />

vereinbaren, finden wir für die “diagonale” Teilfolge d(i) := vi(i) schließlich,<br />

daß <br />

Ka fµd(i) konvergiert für alle a ≥ 1 und alle f ∈ C(X, [−1, 1]).<br />

Die Grenzwerte dieser Folgen liefern mit dem Riesz’schen Darstellungs-<br />

satz VI.17.2.3 Maße µ a ∞ auf Ka, die wir durch Null zu Maßen µ a ∞ auf ganz<br />

X fortsetzen können. Ich behaupte nun µ a+1<br />

∞ ≥ µ a ∞ in dem Sinne, daß jeder<br />

Borelmenge durch µ a+1<br />

∞<br />

eine mindestens ebensogroße Zahl zugeordnet wird<br />

wie durch µ a ∞. Nach dem Riesz’schen Darstellungssatz reicht es hierzu, wenn<br />

wir für alle f ∈ C(Ka+1, [0, ∞)) zeigen<br />

<br />

Ka+1<br />

fµ a+1<br />

<br />

∞ ≥<br />

Ka+1<br />

fµ a ∞

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