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Analysis

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188 KAPITEL II. FUNKTIONEN EINER VERÄNDERLICHEN<br />

Beweis. Ohne Beschränkung der Allgemeinheit sei D = I ein Intervall. Wir<br />

schreiben<br />

f ′ (x) = f ′ (p) + (x − p)ϕ(x)<br />

= (x − p)ϕ(x)<br />

mit ϕ stetig in p und ϕ(p) = f ′′ (p) > 0. So gibt also r > 0 mit ϕ(q) > 0 für<br />

q ∈ I ∩ (p − r, p + r), und wir folgern f ′ (q) < 0 für q ∈ I ∩ (p − r, p) und<br />

f ′ (q) > 0 für q ∈ I ∩ (p, p + r). Unseren Funktion f fällt also streng monoton<br />

auf I ∩ (p − r, p) und wächst streng monoton auf I ∩ (p, p + r). Der andere<br />

Fall f ′′ (p) < 0 wird analog behandelt.<br />

Ergänzende Übung 4.3.16. Man zeige, daß ein Punkt (x, y) ∈ (0, 1) 2 genau<br />

dann auf einem Geradensegment der Länge Eins mit einem Ende auf der x-<br />

Achse und dem anderen Ende auf der y-Achse liegt, wenn gilt y 2/3 +x 2/3 ≤ 1.<br />

Hinweis: Man halte x fest und berechne für alle a ∈ [x, 1] die Höhe hx(a) an<br />

der Stelle x eines Brettes der Länge 1, das bei a auf der x-Achse steht und an<br />

die y-Achse angelehnt ist. Dann bestimme man das Maximum dieser Höhen<br />

bei festem x und variablem α.<br />

Definition 4.3.17. Wir nennen eine Funktion f : I → R auf einem reellen<br />

Intervall I konvex bzw. konkav genau dann, wenn ihr Graph unter bzw.<br />

über jeder seiner Sekanten liegt, wenn also in Formeln für alle x < y < z aus<br />

I gilt<br />

f(x) − f(y)<br />

x − y<br />

bzw. ≥ für konkave Funktionen.<br />

≤<br />

f(y) − f(z)<br />

y − z<br />

Übung 4.3.18. Man zeige, daß diese Bedingung gleichbedeutend ist zu<br />

f(tx + (1 − t)z) ≤ tf(x) + (1 − t)f(z) ∀t ∈ [0, 1]<br />

Satz 4.3.19 (Zweite Ableitung und Konvexität). Sei I ⊂ R ein halboffenes<br />

Intervall und sei f : I → R eine zweimal differenzierbare Funktion.<br />

So gilt<br />

f ist konvex ⇔ f ′′ (x) ≥ 0 ∀x ∈ I<br />

f ist konkav ⇔ f ′′ (x) ≤ 0 ∀x ∈ I<br />

Beweis. Wir zeigen nur die erste Aussage. Ist f nicht konvex, so gibt es x, y, z<br />

mit x < y < z aber<br />

f(x) − f(y)<br />

><br />

x − y<br />

f(y) − f(z)<br />

y − z<br />

Nach dem Mittelwertsatz finden wir dann aber ξ < ζ mit f ′ (ξ) > f ′ (ζ)<br />

und bei nochmaligem Anwenden η mit f ′′ (η) < 0. Ist umgekehrt f konvex,

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