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Analysis

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8. WURZELSYSTEME 1033<br />

7.6.10 dazu eine lineare endliche reelle Spiegelungsgruppe mit genau einem<br />

Fixpunkt, und dazu ein invariantes Skalarprodukt. Ein Wurzelsystem mit<br />

dem vorgegebenen Dynkindiagramm erhält man dann, indem man zu jeder<br />

Wand eines festen Alkoven einen Vektor positiver Länge wählt, der darauf<br />

senkrecht steht und in Richtung unseres Alkoven zeigt, und die Längenverhältnisse<br />

dieser Vektoren so einstellt, wie es das gegebene Dynkindiagramm<br />

im Lichte von 8.1.12 vorschreibt, so daß also die “einfachen Spiegelungen” auf<br />

“einfache Wurzeln”wirken wie von unserem Dynkindiagramm vorgeschrieben.<br />

Die Vereinigung aller Bahnen dieser Vektoren unter unserer endlichen Spiegelungsgruppe<br />

ist dann jedenfalls eine endliche Teilmenge der von den einfachen<br />

Wurzeln erzeugten additiven Gruppe, die offensichtlich alle Eigenschaften eines<br />

Wurzelsystems hat mit einer Ausnahme: Es ist nicht a priori klar, warum<br />

unsere dritte Bedingung an ein Wurzelsystem, daß außer ihrem Negativen<br />

kein Vielfaches einer Wurzel eine Wurzel sein darf, erfüllt sein muß. In anderen<br />

Worten wäre es im Fall eines Diagramms mit mehrfachen Kanten a priori<br />

möglich, daß wir ein “nichtreduziertes Wurzelsystem” erhalten. Dann müßte<br />

es wegen unserer zweiten Bedingung an ein Wurzelsystem jedoch eine Wurzel<br />

in unserem nichtreduzierten System geben, deren Doppeltes auch eine Wurzel<br />

wäre. Damit gäbe es in unserer Menge drei verschiedene Längen für Wurzeln,<br />

im Widerspruch zu unserer Konstruktion, die nur Vektoren in höchstens zwei<br />

verschiedenen Längen liefert, da ja alle unsere Dynkindiagramme höchstens<br />

eine “bepfeilte Kante” haben.<br />

8.5.5. Wir haben damit die affinen reellen Spiegelungsgruppen vollständig<br />

klassifiziert: Nach 7.7.7 zerfällt jede affine reelle Spiegelungsgruppe in einen<br />

endlichen und einen essentiellen Faktor, deren Isomorphieklassen eindeutig<br />

bestimmt sind. Nun gibt 7.6.7 im Verbund mit 7.6.5 eine Klassifikation der<br />

endlichen Spiegelungsgruppen durch ihre Coxeter-Graphen zusammen mit<br />

der Dimension ihrer Fixpunktmenge, und 8.2.2 gibt eine Klassifikation der<br />

essentiellen affinen Spiegelungsgruppen durch Wurzelsysteme, die hinwiederum<br />

nach 8.4.3 eindeutig in unzerlegbare Wurzelsysteme zerfallen. Diese unzerlegbaren<br />

Wurzelsysteme schließlich haben wir in 8.5.4 durch ihre Dynkin-<br />

Diagramme klassifiziert.

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