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Analysis

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1026 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

Hier ist C(Π ∨ ) eine Weylkammer als ein Schnitt von Halbräumen zu Spiegelebenen,<br />

der von keiner Spiegelebene getroffen wird, und das hinwiederum<br />

folgt, da Π ∨ eine Basis von R ∨ ist. Wir zeigen schließlich, daß unsere beiden<br />

Abbildungen C und Φ zueinander invers sind. Für jede Kammer A folgt<br />

aus Satz 7.2.29 über die Begrenzung eines Alkoven durch sein Wände sofort<br />

C(Φ(A)) = A. Ist umgekehrt Π ∨ ⊂ R ∨ eine Basis, so sind die bezüglich Π ∨<br />

positiven Kowurzeln genau die Kowurzeln, die auf der Kammer C(Π ∨ ) positive<br />

Werte annehmen, und alle Wurzeln aus Φ(C(Π ∨ )) sind insbesondere<br />

positive Wurzeln für Π ∨ . Nun ist aber Π ∨ offensichtlich die einzige Basis von<br />

R ∨ , die aus bezüglich Π ∨ positiven Kowurzeln besteht. Also haben wir auch<br />

Φ(C(Π ∨ )) = Π ∨ . Damit ist gezeigt, daß die in 3 und 4 angegebenen Abbildungen<br />

in der Tat zueinander inverse Bijektionen liefern. Weiter ist offensichtlich,<br />

daß wir eine Basis aus ihrem System von positiven Wurzeln zurückgewinnen<br />

können durch die in 2 beschriebene Konstruktion. Es ist also klar, daß 1 und<br />

2 zueinander inverse Isomorphismen sind, sobald wir zeigen, daß 1 surjektiv<br />

ist, daß also jedes System positiver Wurzeln von einer Basis herkommt. Um<br />

das zu zeigen beachten wir:<br />

Lemma 8.3.4. Ist R ein Wurzelsystem, Π ⊂ R eine Basis von R und R + =<br />

R + (Π) das zugehörige System positiver Wurzeln, so gilt für alle Wurzeln aus<br />

unserer Basis α ∈ Π die Formel<br />

sαR + = (R + \α) ∪ {−α}<br />

Beweis. Formal sieht man dies Lemma leicht ein, denn aus der Definition<br />

folgt für α eine Wurzel von Π schon (R + +Zα)∩R = R + ∪{−α}. Anschaulich<br />

bedeutet das Lemma, daß das Bild einer Weylkammer unter der Spiegelung<br />

an einer ihrer Wände nur durch diese Spiegelebene von sich selbst getrennt<br />

wird.<br />

Sei nun P + ein System positiver Wurzeln und Π eine Basis von R derart,<br />

daß P + ∩ R + (Π) soviel Elemente hat wie möglich. Wäre P + = R + (Π), so<br />

gäbe es α ∈ Π mit α ∈ P + . Aber dann hätte P + ∩ R + (sαΠ) noch mehr<br />

Elemente als P + ∩ R + (Π), im Widerspruch zur Wahl von Π. Also kommt<br />

jedes System positiver Wurzeln in der Tat von einer Basis her und die in 1<br />

und 2 angegebenen Abbildungen liefern zueinander inverse Bijektionen. Wir<br />

wählen schließlich ein weylgruppeninvariantes Skalarprodukt auf 〈R〉Q und<br />

betrachten den zugehörigen Isomorphismus i : 〈R〉 ∗ Q → 〈R〉Q. Gehört eine<br />

Basis Π von R zum Alkoven A ⊂ 〈R〉 ∗ Q , so gehört offensichtlich Π∨ zum Alkoven<br />

i(A) ⊂ 〈R〉Q. Damit ist der Satz bewiesen bis auf die Kommutativität<br />

des Diagramms, deren Nachweis wir dem Leser überlassen.

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