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Analysis

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6. MASS UND INTEGRAL 561<br />

Lemma 6.8.4. Ist A ⊂◦ R n eine offene Teilmenge, so gibt es eine monoton<br />

wachsende Folge von stetigen, ja sogar von glatten nichtnegativen Funktionen<br />

mit kompaktem, in A enthaltenem Träger, die punktweise gegen die charakteristische<br />

Funktion [A] von A strebt.<br />

Beweis. Man schreibe A als Vereinigung einer Folge offener Quader Qk mit<br />

kompaktem Abschluß, wähle etwa mithilfe von II.4.2.11 für jedes Qk eine<br />

glatte Funktion gk auf R n , die auf Qk positiv ist und außerhalb von Qk<br />

verschwindet, und betrachte die Folge der Funktionen fk = g1 + . . . + gk. Des<br />

weiteren wähle man eine Folge von monoton wachsenden glatten Funktionen<br />

hk : R → R derart, daß hk unterhalb von 1/(k+1) verschwindet und oberhalb<br />

von 1/k konstant den Wert 1 annimmt. Die hk ◦ fk bilden dann eine Folge<br />

von Funktionen der gewünschten Art.<br />

Beweis von 6.8.1. Wir zeigen nun zunächst die erste Behauptung. Mit Lemma<br />

6.8.4 folgt unsere Formel für die charakteristischen Funktionen f = [O]<br />

von offenen Teilmengen O ⊂◦ V , indem wir [O] als punktweisen monotonen<br />

Grenzwert einer Folge fn aus Cc(V ) schreiben und den Satz über monotone<br />

Konvergenz 6.4.9 verwenden und erinnern, daß wir die Transformationsformel<br />

für stetige Funktionen mit kompaktem Träger bereits als 4.4.6 gezeigt haben.<br />

Dann folgt sie für die charakteristischen Funktionen f = [K] von kompakten<br />

Teilmengen K ⊂ V , indem wir eine offene Menge O endlichen Maßes finden<br />

mit K ⊂ O ⊂ V und [K] = [O]−[O\K] schreiben. Dann folgt sie für die charakteristischen<br />

Funktionen f = [A] von meßbaren Teilmengen A ⊂ V , indem<br />

wir mithilfe von 6.7.1 eine absteigende Folge offener Mengen und eine aufsteigende<br />

Folge kompakter Mengen finden mit O0 ⊃ O1 ⊃ . . . A . . . ⊃ K1 ⊃ K0<br />

und limn→∞ λ(On) = λ(A) = limn→∞ λ(Kn). Dann folgt sie für meßbare reellwertige<br />

Stufenfunktionen aus der Additivität des Integrals 6.4.11. Schließlich<br />

folgt sie für beliebige meßbare Funktionen f : V → [0, ∞] mit dem Satz<br />

über monotone Konvergenz, indem wir f mit 6.4.12 als punktweisen monotonen<br />

Grenzwert meßbarer Stufenfunktionen schreiben. Der Fall integrierbarer<br />

Funktionen folgt ohne Mühe aus dem Fall meßbarer Funktionen mit Werten<br />

in [0, ∞].<br />

Übung 6.8.5. Liefern zwei Borelmaße auf dem R n dasselbe Integral für alle<br />

glatten Funktionen mit kompaktem Träger, so stimmen sie überein. Hinweis:<br />

Man verwende 6.8.4 und 6.7.1. Verwendet man 6.7.3, so folgt dieselbe Aussage<br />

sogar für Borelmaße auf beliebigen offenen Teilmengen eines R n .<br />

Proposition 6.8.6 (Nützliche Nullmengen). Ist U ⊂◦ R k offen, k < n<br />

und ϕ : U → R n stetig differenzierbar, so ist ϕ(U) eine Nullmenge in R n .

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