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Analysis

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1406 KAPITEL VIII. FUNKTIONENTHEORIE<br />

(2) Als nächstes prüfen wir, daß das unendliche Produkt aus dem zweiten<br />

Satz in den in 3.3.3 vorgegebenen Rahmen fällt, daß also die Partialsummen<br />

der Reihe<br />

∞ <br />

<br />

e −z/k<br />

<br />

1 + z<br />

<br />

k<br />

k=1<br />

<br />

<br />

− 1<br />

kompakt konvergieren. Dazu beachten wir, daß nach der Potenzreihenentwicklung<br />

der Exponentialfunktion gilt<br />

1 + t − e t = t 2 f(t)<br />

für eine holomorphe Funktion f : C → C. Wählen wir also ein Kompaktum<br />

K ⊂ C, so finden wir eine Konstante C ∈ R mit<br />

|1 + (z/k) − e z/k | ≤ C/k 2<br />

für alle z ∈ K und alle natürlichen Zahlen k ≥ 1, und für das Produkt der linken<br />

Seite mit | e −z/k | gilt offensichtlich eine Abschätzung derselben Gestalt,<br />

nur möglicherweise mit größerem C. Nun zeigt 3.3.3, daß die Formel im Satz<br />

eine meromorphe Funktion g : C → C definiert mit einfachen Polstellen an<br />

allen nichtpositiven ganzen Zahlen und keinen weiteren Pol- oder Nullstellen.<br />

(3) Als letztes prüfen wir, daß die Partialprodukte Γn in unserer Produktentwicklung<br />

im zweiten Satz bis auf einen kompakt gegen die konstante Funktion<br />

Eins konvergierenden Korrekturterm genau die Glieder unserer Funktionenfolge<br />

aus dem ersten Satz sind. Formen wir in der Tat die Partialprodukte<br />

etwas um, so ergibt sich<br />

Γn(z) = e −γz z −1 n<br />

ν=1<br />

<br />

ν+z −1 z/ν e ν<br />

−γz n!<br />

= e z(z+1)...(z+n) exp n ν=1<br />

=<br />

<br />

1 z ν<br />

n! nz z(z+1)...(z+n) exp n 1<br />

ν=1 ν − log(n) − γ z <br />

Der letzte Faktor strebt nun für n → ∞ kompakt gegen 1, womit beide Sätze<br />

bewiesen wären.<br />

3.4.6. Aus den Produktentwicklungen 3.4.4 und 3.3.1 folgt sofort die Gleichheit<br />

von meromorphen Funktionen<br />

Γ(z)Γ(1 − z) = π<br />

sin πz<br />

und insbesondere die Identität Γ(1/2) = √ π.

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