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Analysis

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380 KAPITEL IV. FUNKTIONEN MEHRERER VERÄNDERLICHEN<br />

Definition 2.3.2. Seien f, g : D → R m zwei auf einer Teilmenge D ⊂ R n<br />

definierte Abbildungen. Sei p ∈ D ein Punkt und d ∈ N eine natürliche Zahl.<br />

Wir sagen, f und g stimmen bei p überein bis zur Ordnung d und<br />

schreiben<br />

f ∼ d p g<br />

genau dann, wenn gilt f(p + h) − g(p + h) = |h| d ε(h) für eine Funktion ε, die<br />

stetig ist bei h = 0 mit Funktionswert ε(0) = 0.<br />

2.3.3. Ist p ∈ D ein Häufungspunkt von D, so können wir das umschreiben<br />

zur Forderung, daß gilt f(p) = g(p) und<br />

f(x) − g(x)<br />

lim<br />

x→p |x − p| d<br />

= 0<br />

2.3.4. Natürlich stimmen zwei R m -wertige Funktionen bis zu einer gewissen<br />

Ordnung überein genau dann, wenn alle ihre Komponenten bis zu der entsprechenden<br />

Ordnung übereinstimmen. Schreiben wir also f = (f1, . . . , fm)<br />

und g = (g1, . . . , gm), so gilt<br />

f ∼ d p g ⇔ fj ∼ d p gj ∀j <br />

Offensichtlich folgt auch aus f ∼ d p g und g ∼ d p h schon f ∼ d p h. Sind weiter<br />

P, Q : R n → R m polynomiale Abbildungen vom Grad ≤ d und ist D ⊂◦ R n<br />

offen, so folgt aus P ∼ d p Q schon P = Q.<br />

2.3.5. Der Satz über die Taylorentwicklung 2.2.5 liefert uns für d-mal stetig<br />

partiell differenzierbares f die eindeutig bestimmte polynomiale Abbildung P<br />

vom Grad ≤ d mit P ∼ d p f. Genauer besagt unser Satz, daß diese polynomiale<br />

Abbildung P = (P1, . . . , Pm) dadurch charakterisiert wird, daß die partiellen<br />

Ableitungen der Polynome Pj bis zur Ordnung d bei p denselben Wert<br />

annehmen wie die entsprechenden partiellen Ableitungen der Funktionen fj.<br />

Satz 2.3.6 (Rechnen mit Approximationen). Seien D ⊂ R n , E ⊂ R m<br />

Teilmengen und f : D → R m , g : E → R l Abbildungen mit f(D) ⊂ E.<br />

Gegeben p ∈ D und polynomiale Abbildungen P, Q mit f ∼ d p P und g ∼ d f(p) Q<br />

folgt<br />

g ◦ f ∼ d p Q ◦ P<br />

2.3.7. Im Fall d = 1 ist die Aussage des Satzes äquivalent zur Kettenregel in<br />

mehreren Veränderlichen. Im Fall d = 0 bedeutet sie schlicht die Stetigkeit<br />

der Verknüpfung bei p, es reicht also, den Satz für d ≥ 1 zu beweisen. Dem<br />

eigentlichen Beweis geht ein Lemma voraus.

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