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Analysis

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1. FUNKTIONENRÄUME UND FOURIERREIHEN 649<br />

1.5.2. Diese Aussage ist im Fall p = ∞ nicht mehr richtig. So kann man<br />

für n ≥ 1 die konstante Funktion 1 in L ∞ nicht als Grenzwert einer Folge<br />

von Funktionen mit kompaktem Träger erhalten, und die charakteristische<br />

Funktion eines nichtleeren und von ganz R verschiedenen Intervalls hat von<br />

jeder stetigen Funktion mit kompaktem Träger einen ∞-Abstand ≥ 1.<br />

Beweis. Natürlich ist C ∞ c (U) ⊂ L p (U; µ) ein Untervektorraum. Wir zeigen<br />

nun für immer größere Funktionenklassen, daß sie zu C ∞ c (U) gehören.<br />

1. Ist A ⊂◦ U offen von endlichem Maß µ(A) < ∞, so gehört die charakteristische<br />

Funktion [A] von A zu C ∞ c (U). Das folgt mit dem Satz über monotone<br />

Konvergenz sofort aus Lemma IV.6.8.4, nach dem eine Folge nichtnegativer<br />

glatter Funktionen mit kompaktem, in A enthaltenem Träger monoton gegen<br />

die charakteristische Funktion von A konvergiert.<br />

2. Ist B ⊂ U meßbar von endlichem Maß µ(B) < ∞, so gehört [B] zu<br />

C ∞ c (U). In der Tat, für jedes ε > 0 finden wir aufgrund der Regularität unseres<br />

Maßes nach IV.6.7.3 eine offene Teilmenge A ⊂◦ U mit B ⊂ A und<br />

µ(B) ≤ µ(A) ≤ µ(B) + ε. Für deren charakteristische Funktion gilt dann<br />

[B] − [A]p < ε 1/p . Also ist [B] Grenzwert einer Folge aus C ∞ c (U) und gehört<br />

mithin selbst zu C ∞ c (U).<br />

3. Für jeden Maßraum liegen die integrierbaren Stufenfunktionen für p ∈<br />

[1, ∞) dicht im Raum aller L p -Funktionen, siehe 1.3.11.<br />

Ergänzung 1.5.3. Im Raum der L p -Funktionen auf einem beliebigen separablen<br />

lokal kompakten Hausdorff-Raum mit einem Borel-Maß liegen die stetigen<br />

Funktionen mit kompaktem Träger dicht. Das Argument geht ähnlich.<br />

Ergänzende Übung 1.5.4. Ist U ⊂◦ R n eine offene Teilmenge und µ darauf ein<br />

Borelmaß, so gibt es für jede beschränkte meßbare Funktion f : U → C eine<br />

Folge fn in C ∞ c (U) mit fn∞ ≤ f∞ für alle n und fn(x) → f(x) für fast<br />

alle x ∈ U. Hinweis: Da unser Maß notwendig σ-endlich ist, findet man ein<br />

endliches Maß mit denselben Nullmengen, für das dann f integrierbar ist.<br />

Nun verwende man 1.3.9.<br />

Satz 1.5.5 (Fourier-Reihen quadratintegrierbarer Funktionen). Sei<br />

das Intervall [0, 2π] mit dem auf Gesamtmaß Eins normierten Lebesgue-Maß<br />

µ := dt/2π versehen und Z mit dem Zählmaß. So liefert die Fourierentwick-<br />

lung f ↦→ f ∧ gegeben durch f ∧ (n) := 2π<br />

0 f(t) e− i nt µ〈t〉 einen Isomorphismus<br />

von Hilberträumen<br />

L 2 ([0, 2π]; µ) ∼ → L 2 (Z)<br />

Beweis. Wir müssen nach 1.4.10 nur zeigen, daß die Funktionen (e i nt )n∈Z im<br />

Sinne von 1.4.5 eine Hilbertbasis von L 2 ([0, 2π]; µ) bilden. Wir haben schon

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