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Analysis

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3. WEGINTEGRALE 411<br />

kann man Wegintegrale von Vektorfeldern v bilden, wann immer ein Skalarprodukt<br />

oder allgemeiner ein ausgezeichneter 2-Tensor g zur Verfügung<br />

steht, indem wir eben zu unserem Vektorfeld das Kovektorfeld ω = can 1 g(v)<br />

oder auch ω = can 2 g(v) bilden und diese Kovektorfelder dann integrieren wie<br />

in 3.3.1 erklärt. Ohne einen ausgezeichneten 2-Tensor gelingt es eben nicht,<br />

zwei Vektoren in natürlicher Weise zu paaren: Das gelingt ohne zusätzliche<br />

Wahlen in natürlicher Weise nur für einen Vektor und einen Kovektor.<br />

Ergänzung 3.3.7. Redet man für X = R 2 vom Fluß eines Vektorfelds<br />

v = (v1, v2) : A → R 2 durch einen Weg, so ist das Integral über das<br />

Kovektorfeld ω = v1 dy − v2 dx gemeint. Dies Kovektorfeld kann alternativ<br />

auch beschrieben werden durch die Formel ωp(u) = det(v(p)|u), in der unsere<br />

Vektoren v(p) und u als Spaltenvektoren aufzufassen sind.<br />

3.3.8. In der Literatur scheint mir eine gewisse Verwirrung zu herrschen was<br />

die Begriffe “Wegintegral” und “Kurvenintegral” angeht. Die hier gewählte<br />

Terminologie soll zum Ausdruck bringen, daß für einen injektiven stetig differenzierbaren<br />

Weg γ : [a, b] → R n unser Kurvenintegral nur von der Bildmenge<br />

γ([a, b]) ⊂ R n abhängt, die wir im Sinne unserer Definition 7.7.2 eine “Kurve”werden<br />

nennen dürfen. Unser Wegintegral dahingegen hängt auch von der<br />

“durch den Weg γ gegebenen Richtung auf unserer Kurve” ab und ändert sein<br />

Vorzeichen, wenn wir die Kurve “in der umgekehrten Richtung durchlaufen”.<br />

Andererseits bleibt das Wegintegral unverändert selbst bei nicht notwendig<br />

monotoner “Neuparametrisierung”, wenn diese nur den Anfang bzw. das Ende<br />

des neuen Parameterintervalls auf den Anfang bzw. das Ende des Alten<br />

wirft, siehe 3.3.11. Das Kurvenintegral dahingegen ändert sich bei derartigen<br />

Neuparametrisierungen im allgemeinen sehr wohl.<br />

Satz 3.3.9 (Transformation von Wegintegralen). Seien X und Y endlichdimensionale<br />

reelle Räume, A bzw. B darin halboffene Teilmengen und<br />

φ : A → B stetig differenzierbar. Ist γ : [a, b] → A ein stetig differenzierbarer<br />

Weg in A und ω ein stetiges Kovektorfeld auf B, so gilt<br />

<br />

φ ∗ <br />

ω = ω<br />

γ<br />

3.3.10. Zwei Wege γ : I → A und κ : J → B heißen φ-verwandt und wir<br />

schreiben φ : γ ❀ κ genau dann, wenn gilt κ = φ ◦ γ, als da heißt, wenn sie<br />

denselben Definitionsbereich I = J haben und für alle t ∈ I gilt<br />

φ◦γ<br />

κ(t) = φ(γ(t))<br />

Sicher hat jeder Weg γ in A genau einen Verwandten, nämlich den Weg φ◦γ.<br />

Der Inhalt des Satzes läßt sich mit diesen Begriffsbildungen dahingehend

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