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Analysis

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354 KAPITEL IV. FUNKTIONEN MEHRERER VERÄNDERLICHEN<br />

ihn ab mit (Dvf)(p). Das D steht hier für englisch directional derivative.<br />

Anschaulich mißt diese Richtungsableitung im Fall Y = R, wie schnell unsere<br />

Funktion wächst bzw. abnimmt, wenn wir von p aus in der Richtung v gehen.<br />

Es gilt allerdings zu beachten, daß unsere Richtungsableitung keineswegs nur<br />

von der Richtung des Vektors v abhängt, sondern durchaus auch von seiner<br />

Länge. Die lineare Abbildung L selbst heißt das Differential von f bei p<br />

und wird bezeichnet mit<br />

L = dpf<br />

Es mag dem Verständnis helfen, statt h das Symbol δp zu verwenden. Dann<br />

liest sich unsere Definition des Differentials<br />

f(p + δp) = f(p) + (dpf)(δp) + δpε(δp)<br />

1.2.4. Sind X, Y bereits selbst normierte Vektorräume, so benutzt man in<br />

diesem Zusammenhang meist die kanonischen Identifikationen X ∼ → X und<br />

Y ∼ → Y um unser Differential an einer Stelle p schlicht als eine lineare Abbildung<br />

dpf : X → Y aufzufassen.<br />

Beispiel 1.2.5. Für f : R n → R oder allgemeiner f : R n → R m differenzierbar<br />

existieren insbesondere unsere partiellen Ableitungen und sind gerade die<br />

Richtungsableitungen in Richtung der Einheitsvektoren ei, in Formeln<br />

∂f<br />

(p) = (Dei<br />

∂xi<br />

f)(p)<br />

Dasselbe gilt auch, wenn f nur auf einer offenen Teilmenge von R n definiert<br />

ist. Umgekehrt werden wir in 1.5.1 zeigen, wie man aus der Existenz und<br />

Stetigkeit der partiellen Ableitungen die Existenz des Differentials folgern<br />

kann.<br />

1.2.6. Wenn das Differential dpf existiert, so existieren insbesondere auch<br />

alle Richtungsableitungen und es gilt<br />

(Dvf)(p) = (dpf)(v)<br />

für alle v ∈ X. Nennen wir eine Abbildung einfach nur differenzierbar,<br />

so ist die Differenzierbarkeit an jeder Stelle gemeint. Die Ableitung oder<br />

genauer das Differential einer differenzierbaren Abbildung f : U → R m für<br />

U ⊂◦ R n ist aber nun eine Abbildung U → Hom(R n , R m ), p ↦→ dpf. Für<br />

jede fest vorgegebene Stelle p ∈ U ist weiter die darstellende Matrix des<br />

Differentials dpf : R n → R m nach ?? die Matrix mit den Spaltenvektoren<br />

(dpf)(ei) = ∂f<br />

∂xi (p). Hat unsere Abbildung also die Gestalt f = (f1, . . . , fm)

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