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578 KAPITEL IV. FUNKTIONEN MEHRERER VERÄNDERLICHEN<br />

ein Skalarprodukt, so erhalten wir eine Identifikation von Vektorfeldern mit<br />

2-Formen, indem wir jedem Vektor u die 2-Form (v, w) ↦→ vol(u, v, w) zuordnen,<br />

mit vol(u, v, w) dem “Volumen” des Parallelogramms mit Kanten u, v, w<br />

und einem Vorzeichen, das von der “Orientierung” unseres Tripels abhängt.<br />

Ähnlich erhalten wir dann auch eine Identifikation von Funktionen mit 3-<br />

Formen. Die Möglichkeit dieser Identifikationen mag ein Grund dafür sein,<br />

daß Differentialformen zumindest meiner Intuition schwer zugänglich sind.<br />

Es fällt uns einfach nicht zu, einen dreidimensionalen ohne Skalarprodukt<br />

zu visualisieren, geschweige denn Räume höherer Dimensionen: Das beste<br />

Beispiel für eine 2-Form wäre dann nämlich, nach Wahl der dazu nötigen<br />

physikalischen Einheiten, das elektromagnetische Feld auf der Raumzeit.<br />

Definition 7.2.6. Für zwei Differentialformen ω ∈ Ω p und η ∈ Ω q definieren<br />

wir ihr Dachprodukt ω ∧ η ∈ Ω p+q als punktweises Dachprodukt im Sinne<br />

von 7.1.8, in Formeln (ω ∧ η)x = ωx ∧ ηx. Für f ∈ Ω 0 eine Funktion schreiben<br />

wir meist fη statt f ∧ η.<br />

7.2.7. Ist speziell X = Rn und sind xi : Rn → R die Koordinatenfunktionen,<br />

so läßt sich für U ⊂ X nach 7.1.6 jede p-Form ω ∈ Ω p<br />

X (U) eindeutig schreiben<br />

in der Gestalt<br />

ω = <br />

aI dxI<br />

|I|=p<br />

Hier läuft die Summe wie angedeutet über alle p-elementigen Teilmengen<br />

I ⊂ {1, . . . , n}, die Koeffizienten aI sind reelle Funktionen auf U, und dxI<br />

ist ähnlich wie in 7.1.1 eine Abkürzung für dxI = dxi1 ∧ . . . ∧ dxip mit<br />

i1 < . . . < ip den der Größe nach geordneten Elementen von I. Diese Notation<br />

ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn natürlich ist dxI für |I| = 1 in<br />

keinster Weise das Differential einer wie auch immer gearteten Funktion xI.<br />

Das Dachprodukt zweier in dieser Standarddarstellung gegebenen Formen<br />

ergibt sich dann leicht mittels der Regeln dxi ∧ dxi = 0 und dxi ∧ dxj =<br />

− dxj ∧ dxi.<br />

7.2.8. Die 2-Form dx ∧ dy auf dem R 3 kann man sich veranschaulichen als<br />

Vorschrift, die “jeder kleinen orientierten Parallelogrammfläche den Flächeninhalt<br />

ihrer orthogonalen Projektion auf die (x, y)-Ebene zuordnet, mit einem<br />

von der Orientierung abhängigen Vorzeichen”.<br />

Definition 7.2.9. Gegeben endlichdimensionale reelle Räume X, Y und eine<br />

stetig differenzierbare Abbildung φ : A → Y auf einer halboffenen Teilmenge<br />

A ⊂ X definieren wir das Zurückholen von Differentialformen, eine<br />

R-lineare Abbildung φ ∗ : Ω p<br />

Y (φ(A)) → Ωp (A), durch die Vorschrift<br />

(φ ∗ ω)x = (dxφ) ⊤ (ωφ(x))

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