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252 KAPITEL II. FUNKTIONEN EINER VERÄNDERLICHEN<br />

Proposition 6.7.10. Unter einer stetigen Abbildung metrischer Räume werden<br />

Kompakta stets auf Kompakta abgebildet.<br />

Beweis. Sei f : X → Y unsere stetige Abbildung und A ⊂ X ein Kompaktum.<br />

Ist yn eine Folge in f(A), so finden wir eine Folge xn in A mit f(xn) = yn.<br />

Falls A kompakt ist, besitzt die Folge xn eine Teilfolge xnk , die gegen einen<br />

Punkt x ∈ A konvergiert. Dann ist ynk nach 6.3.9 eine Teilfolge der Folge yn,<br />

die gegen einen Punkt von f(A) konvergiert, nämlich gegen f(x).<br />

Korollar 6.7.11. Jede stetige reellwertige Funktion auf einem kompakten<br />

metrischen Raum ist beschränkt und nimmt, wenn unser Raum nicht leer<br />

ist, das Supremum und das Infimum der Menge ihrer Funktionswerte an.<br />

6.7.12. Ist also in Formeln X ein nichtleerer kompakter Raum und f : X → R<br />

stetig, so gibt es p, q ∈ X mit f(p) ≤ f(x) ≤ f(q) ∀x ∈ X.<br />

Beweis. Nach 6.7.10 ist f(X) ⊂ R kompakt, also beschränkt und abgeschlossen.<br />

Aus X = ∅ folgt weiter f(X) = ∅. Damit besitzt f(X) ein Supremum<br />

und Infimum in R. Da f(X) kompakt, also abgeschlossen ist, folgt<br />

sup f(X) ∈ f(X) und inf f(X) ∈ f(X). Es gibt in anderen Worten p, q ∈ X<br />

mit sup f(X) = f(p) und inf f(X) = f(q).<br />

Definition 6.7.13. Eine stetige Abbildung von metrischen Räumen heißt<br />

gleichmäßig stetig genau dann, wenn es für jedes ε > 0 ein δ > 0 gibt<br />

derart, daß gilt<br />

d(x, y) < δ ⇒ d(f(x), f(y)) < ε<br />

Satz 6.7.14 (Gleichmäßige Stetigkeit auf Kompakta). Jede stetige Abbildung<br />

von einem kompakten metrischen Raum in einen weiteren metrischen<br />

Raum ist gleichmäßig stetig.<br />

Beweis. Mutatis mutandis zeigt das der Beweis von Satz 3.4.11.<br />

Ergänzende Übung 6.7.15. Ist in einem metrischen Raum eine abzählbare Familie<br />

kompakter Teilmengen (Kn)n∈N gegeben mit leerem Schnitt <br />

n∈N Kn =<br />

∅, so gibt es schon ein N mit K0 ∩ . . . ∩ KN = ∅. Das wird verallgemeinert<br />

auf den Fall beliebiger Familien in 6.10.8.<br />

Ergänzende Übung 6.7.16. Sei (X, d) ein metrischer Raum, K ⊂ X kompakt<br />

und A ⊂ X abgeschlossen mit A ∩ K = ∅. So gibt es δ > 0 mit d(x, y) ≥ δ<br />

für alle x ∈ A, y ∈ K.<br />

Ergänzende Übung 6.7.17. Man zeige, daß man auf dem Raum Ens(N, {W, Z})<br />

aller Folgen in der zweielementigen Menge {W, Z} eine Metrik erklären kann<br />

durch die Vorschrift d(ω, η) = 2 −n für n ∈ N die kleinste Zahl mit ω(n) =

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