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Analysis

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4. ZUM SCHREIBEN VON MATHEMATIK* 83<br />

als eine Überlagerung und eine verzweigte Überlagerung etwas Allgemeineres,<br />

das aber nur im Spezialfall von Flächen überhaupt sinnvoll definiert ist.<br />

Ein Borelmaß ist etwas Spezielleres als ein Maß und ein signiertes Maß etwas<br />

Allgemeineres. Eine Mannigfaltigkeit mit Rand ist etwas Allgemeineres als<br />

eine Mannigfaltigkeit, eine glatte Mannigfaltigkeit dahingegen eine spezielle<br />

Art von Mannigfaltigkeit, und ich könnte noch lange fortfahren.<br />

4.3.4. Problematisch scheint mir auch die Verwendung bestimmter und unbestimmter<br />

Artikel. Sind mathematische Strukturen “eindeutig bis auf eindeutigen<br />

Isomorphismus”, wie Gruppen mit zwei Elementen oder Mengen<br />

mit einem Element, so fällt mir die Verwendung des bestimmten Artikels<br />

leicht. Sehr häufig sind mathematische Strukturen jedoch nur “eindeutig bis<br />

auf nicht-eindeutigen Isomorphismus”: Etwa Mengen mit fünf Elementen,<br />

Gruppen mit drei Elementen, Vektorräume gegebener Dimension über einem<br />

vorgegebenen Köper. Soll man dann den bestimmten oder den unbestimmten<br />

Artikel verwenden? Hier ist die Terminologie uneinheitlich: Man<br />

sagt üblicherweise “ein fünfdimensionaler reeller Vektorraum, eine abzählbar<br />

unendliche Menge” aber “der Zerfällungskörper, der algebraische Abschluß,<br />

die universelle Überlagerung”, ohne daß ich dafür triftige Gründe ausmachen<br />

könnte. Vielleicht wäre es eine gute Idee, für nur bis auf nichteindeutigen Isomorphismus<br />

eindeutige mathematische Objekte die bestimmten Artikel mit<br />

einer “abschwächenden Schlange” in der Form “d˜er, dĩe, dãs” zu verwenden.<br />

4.4 Terminologisches zur leeren Menge<br />

4.4.1. Ich finde es oft schwierig, die leere Menge terminologisch begfriedigend<br />

einzubinden, und finde auch, daß Bourbaki, den ich an sich sehr schätze, das<br />

oft nicht richtig gelungen ist. Meine Konventionen sind wie folgt:<br />

1. Die leere Menge ist nach II.2.1.1 ein Intervall, damit beliebige Schnitte<br />

von Intervallen wieder Intervalle sind;<br />

2. Die leere Menge nach ?? konvex, damit beliebige Schnitte konvexer<br />

Mengen wieder konvex sind;<br />

3. Die leere Menge ist nicht zusammenhängend, da die Zusammenhangskomponenten<br />

eines Raums die maximalen zusammenhängenden Teilmengen<br />

sein sollten, und die Zahl der Zusammenhangskomponenten<br />

einer topologischen Summe die Summe der Zahlen der jeweiligen Zusammenhangskomponenten,<br />

vergleiche IV.3.4.1, VI.1.3.2;<br />

4. Die Wirkung einer Gruppe G auf der leeren Menge ist nach ?? nicht<br />

transitiv, damit jede G-Menge sich bis auf Reihenfolge und Isomorphis-

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