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Analysis

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6. MASS UND INTEGRAL 527<br />

mit Logarithmentafeln die Seiten mit den Logarithmen zu kleinen Anfangsziffern<br />

am Rand viel schwärzer sind als die Seiten mit den Logarithmen zu<br />

großen Anfangsziffern. Benford’s Gesetz wird unter anderem eingesetzt, um<br />

Steuerbetrug zu entlarven, da von Menschen willkürlich hingeschriebene Zahlenreihen<br />

typischerweise eine andere Verteilung von Anfangsziffern haben.<br />

Ergänzende Übung 6.2.30 (Gleichverteilung im Folgenraum). Man zeige:<br />

Auf dem Raum Ens(N, {W, Z}) aller Folgen in der zweielementigen Menge<br />

{W, Z} mit der in II.6.7.17 erklärten Metrik gibt es genau ein Borelmaß,<br />

das für jeden n-gliedrigen Folgenanfang der Menge aller Folgen mit diesem<br />

Anfang das Maß 2 −n zuordnet. Man zeige weiter, daß die durch die dyadische<br />

Entwicklung gegebene Surjektion Ens(N, {W, Z}) ↠ [0, 1] stetig ist und<br />

daß hier das Maß des Urbilds einer Borelmenge gerade das Lebesguemaß der<br />

ursprünglichen Menge ist. Hinweis: Man mag eine Teilmenge unseres Folgenraums<br />

“n-vernünftig” nennen genau dann, wenn sie mit einer Folge auch alle<br />

anderen Folgen enthält, die sich von dieser frühestens im n-ten Folgenglied<br />

unterscheiden. Man mag eine Teilmenge unseres Folgenraums “vernünftig”<br />

nennen genau dann, wenn sie n-vernünftig ist für mindestens ein n. Man<br />

mag von der Erkenntnis ausgehen, daß die vernünftigen Teilmengen einen<br />

Mengenring bilden, und verwenden, daß alle vernünftigen Teilmengen sowohl<br />

offen als auch abgeschlossen und damit nach II.6.7.17 kompakt sind.<br />

Jede Überdeckung einer vernünftigen Teilmenge durch vernünftige Teilmengen<br />

besitzt folglich eine endliche Teilüberdeckung.<br />

Ergänzende Übung 6.2.31. Wir betrachten die Cantor-Menge C, die aus<br />

dem Einheitsintervall C0 = [0, 1] entsteht, indem wir das mittlere Drittel<br />

(1/3, 2/3) herausnehmen, dann aus den beiden so entstehenden kompakten<br />

Intervallen wieder jeweils das offene mittlere Drittel und so weiter, und<br />

schließlich als C den Schnitt über alle Mengen Cn nehmen, die wir in dieser<br />

Weise in n Schritten erhalten. Man zeige, daß die Cantor-Menge das<br />

Lebesgue-Maß λ(C) = 0 Null hat und überabzählbar ist. Hinweis: Man kann<br />

die Cantor-Menge auch beschreiben als die Menge aller Zahlen, die sich in<br />

der Basis Drei mit einer Null vor dem Komma und ohne die Ziffer Eins ausdrücken<br />

lassen, in Formeln<br />

<br />

∞<br />

C = ai3 −i<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ai<br />

<br />

∈ {0, 2}<br />

i=1<br />

Ergänzende Übung 6.2.32. Die Menge aller reellen Zahlen, die sich darstellen<br />

lassen durch einen unendlichen Dezimalbruch, in dem die Ziffer 6 nicht<br />

vorkommt, bilden eine abgeschlossene Teilmenge von R vom Lebesgue-Maß<br />

Null.

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