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Analysis

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1158 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

für alle x ∈ Y. Wir machen immer so weiter und konstruieren schließlich F<br />

als Summe der gleichmäßig konvergenten Reihe<br />

F = F0 + F1 + F2 + . . .<br />

die gegen eine stetige Funktion strebt wegen II.6.6.4. Jetzt zeigen wir das<br />

Erweiterungslemma noch für das Intervall [0, 1). Wir benutzen dieselben Notationen<br />

wie eben und finden nach dem Vorhergehenden jedenfalls eine stetige<br />

Erweiterung von f zu einer stetigen Abbildung F : X → [0, 1]. Dann<br />

ist natürlich F −1 (1) abgeschlossen in X und disjunkt zu Y. Wir finden also<br />

G : X → [0, 1] stetig mit G|Y = 1 und G| F −1 (1) = 0 und H = inf(F, G) ist<br />

unsere gesuchte stetige Erweiterung von f. Den Rest des Beweises können<br />

wir getrost dem Leser überlassen.<br />

Übung 17.1.9. Gegeben ein lokal kompakter Hausdorffraum läßt sich jede<br />

auf einer kompakten Teilmenge definierte stetige reellwertige Funktion stetig<br />

auf den ganzen Raum fortsetzen, und zwar sogar zu einer Funktion mit<br />

kompaktem Träger.<br />

Übung 17.1.10. Jede offene Teilmenge eines lokal kompakten separablen Hausdorff-Raums<br />

X läßt sich darstellen als abzählbare Vereinigung von Mengen<br />

der Gestalt {x | f(x) > 0} für f : X → [0, ∞) stetig mit kompaktem Träger.<br />

17.2 Der Riesz’sche Darstellungssatz<br />

17.2.1. Unter einem Borelmaß auf einem topologischen Raum verstehen<br />

wir wie in IV.6.1.15 ein topologisches Maß, das auf allen Kompakta unseres<br />

Raums endliche Werte annimmt. Diese Terminologie ist gängig, aber kein<br />

universeller Standard. Wir werden jedoch Borelmaße eh nur auf separablen<br />

lokal kompakten Hausdorffräumen verwenden, für die die Konventionen der<br />

meisten Autoren dieselben Borelmaße liefern.<br />

Definition 17.2.2. Sei X ein topologischer Raum und Cc(X, R) der reelle<br />

Vektorraum aller stetigen Abbildungen f : X → R mit kompaktem Träger.<br />

Eine Linearform Λ : Cc(X, R) → R heißt nichtnegativ genau dann,<br />

wenn sie jeder nichtnegativen Funktion eine nichtnegative reelle Zahl zuordnet.<br />

Solch eine nichtnegative Linearform nennen wir auch ein Radon-Maß<br />

oder genauer ein nichtnegatives Radon-Maß auf unserem topologischen<br />

Raum, obwohl sie durchaus kein Maß im Sinne einer Funktion auf einer σ-<br />

Algebra IV.6.1.9 ist. Man beachte, daß wir von unserer Linearform keinerlei<br />

Stetigkeitseigenschaften fordern.

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