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Analysis

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8. WURZELSYSTEME 1021<br />

Beweis. Betrachten wir einen Alkoven der Spiegelungsgruppe aller linearen<br />

Anteile unserer affinen Spiegelungsgruppe und wählen für jede Wand dieses<br />

Alkoven einen darauf senkrechten Vektor, so sind besagte Vektoren linear<br />

unabhängig nach 7.5.5. Wählen wir zu jeder Spiegelung an einer dieser Wände<br />

ein Urbild in der affinen Spiegelungsgruppe, so haben die zugehörigen affinen<br />

Spiegelebenen folglich nichtleeren Schnitt. Wir behaupten, daß jeder Punkt<br />

aus diesem Schnitt ein spezieller Punkt ist. In der Tat erzeugen ja unsere<br />

Urbilder eine Untergruppe unserer affinen Spiegelungsgruppe, die besagten<br />

Punkt festhält und die surjektiv auf die Gruppe aller linearen Anteile unserer<br />

affinen Gruppe geht.<br />

Lemma 8.2.8. Jede essentielle affine Spiegelungsgruppe ist isomorph zur<br />

affinen Weylgruppe eines Wurzelsystems.<br />

Beweis. Sei (W, E) unsere Spiegelungsgruppe. Wir wählen ein invariantes<br />

Skalarprodukt auf dem Richtungsraum. Die Parallelität ist eine Äquivalenzrelation<br />

auf der Menge aller ihrer Spiegelebenen, und jede Parallelenklasse<br />

von Spiegelebenen ist offensichtlich von der Gestalt<br />

{H + nv}n∈Z<br />

für eine Spiegelebene H und einen darauf senkrechten Richtungsvektor v.<br />

Die Verschiebung um α = 2v gehört notwendig zu W als die Verknüpfung<br />

sH+v ◦ sH. Bezeichnet nun R die Menge aller so konstruierten Vektoren α<br />

und ist e ∈ E ein spezieller Punkt und We seine Isotropiegruppe, so schränkt<br />

die Verknüpfung in unserer Gruppe ein zu einer Bijektion<br />

We × 〈R〉 ∼ → W<br />

In der Tat liegen nämlich alle Spiegelungen bereits im Bild dieser Abbildung<br />

und die Injektivität ist eh klar. Ist W essentiell, so spannt folglich R den<br />

Raum der Richtungsvektoren auf. Weiter ist mit e auch α + e ein spezieller<br />

Punkt für alle α ∈ R, und das zeigt umgehend, daß R ein Wurzelsystem ist<br />

und W seine affine Weylgruppe.<br />

8.2.9. Ist eine endliche lineare reelle Spiegelungsgruppe kristallographisch<br />

und ist der Ursprung ihr einziger Fixpunkt, so ist sie die Isotropiegruppe des<br />

Ursprungs in einer essentiellen affinen Spiegelungsgruppe. In der Tat besitzt<br />

jede Spiegelebene dann eine Gleichung, die auf dem Gitter nur ganzzahlige<br />

Werte annimmt. Alle Parallelen durch Gitterpunkte zu Spiegelebenen bilden<br />

deshalb ein lokal endliches System von Hyperebenen und nach 7.3.13 ist dieses<br />

System das Sytem aller Spiegelebenen einer affinen Spiegelungsgruppe,<br />

von der man leicht sieht, daß sie essentiell sein muß.

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