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Analysis

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5. UNAUSGEGORENES ZUR FUNKTIONENTHEORIE 1459<br />

C × , zur punktierten Einheitskreisscheibe {z ∈ C × | |z| < 1}, oder zu einem<br />

Kreisring {z ∈ C | 1 < |z| < R} für wohlbestimmtes R ∈ (1, ∞).<br />

Beweis. Nach dem großen Riemann’schen Abbildungssatz, den wir in 3.5.2<br />

ohne Beweis erwähnen, ist die universelle Überlagerung von X biholomorph<br />

zu C oder zur offenen Einheitskreisscheibe D. Nach 2.1.15 haben alle biholomorphen<br />

Abbildungen C ∼ → C die Gestalt z ↦→ az + b für a = 0. Die<br />

topologisch freien Operationen von Z auf C sind also gegeben durch n ∗ z =<br />

z + nb für b = 0 und die Abbildung z ↦→ exp(2π i z/b) induziert eine biho-<br />

lomorphe Identifikation C/Zb ∼ → C × . Nach 1.8.21 haben weiter alle biho-<br />

lomorphen Bijektionen D ∼ → D die Gestalt z ↦→ az+b<br />

cz+d für (a c b d<br />

) ∈ SU(1, 1)<br />

und alle biholomorphen Bijektionen H + → H + die Gestalt z ↦→ az+b<br />

cz+d für<br />

( a c b d<br />

) ∈ SL(2; R). Die fixpunktfrei operierenden Elemente sind genau dieje-<br />

nigen, die in keinem maximalen Torus liegen. Ihre Konjugationsklasse wird<br />

durch die Spur bereits eindeutig festgelegt, vergleiche ??. Im Fall der Spur<br />

2, dem sogenannten “parabolischen” Fall, erhalten wir die Operation von Z<br />

durch n ∗ z = z + n auf der oberen Halbebene und z ↦→ exp(2π i z) liefert eine<br />

biholomorphe Identifikation H + /Z ∼ → D\0. Im Fall der Spur > 2 erhalten<br />

wir eine Operation auf H + der Gestalt n∗z = a n z für a > 0. Der Hauptzweig<br />

des Logarithmus identifiziert dann H + mit dem Streifen R × (0, π) i und die<br />

Operation mit einer Operation durch Translation um log(a). Elementare Argumente<br />

bringen uns von da zum dritten betrachteten Fall.<br />

5.5 Elliptische Funktionen<br />

Definition 5.5.1. Das Gruppenerzeugnis einer R-Basis in einem endlichdimensionalen<br />

reellen Vektorraum nennt man auch ein Gitter in besagtem<br />

Vektorraum.<br />

Definition 5.5.2. Sei Γ ⊂ C ein Gitter. Eine Funktion f auf C heisst Γperiodisch<br />

genau dann, wenn gilt f(z+w) = f(z) ∀w ∈ Γ. Eine meromorphe<br />

Funktion f : C → C ⊔ {∞}, die Γ-periodisch ist für mindestens ein Gitter<br />

Γ ⊂ C, heisst eine elliptische Funktion.<br />

5.5.3. Was derartige Funktionen mit Ellipsen zu tun haben, wird erst später<br />

klar werden: Ihre Umkehrfunktionen lassen sich in einigen Fällen als Kurvenintegrale<br />

rationaler Funktionen in zwei Veränderlichen über Stücke von<br />

Ellipsen deuten.<br />

Satz 5.5.4. Sei Γ ⊂ C ein Gitter.<br />

1. Jede holomorphe Γ-periodische Funktion C → C ist konstant.

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